Isole
Interview mit Daniel Bryntse zu "Born From Shadows"
Interview
Wenn es um qualitativ hochwertigen Doom Metal geht, kommt man an ISOLE nicht mehr vorbei, die sich im Laufe der Jahre einen exzellenten Ruf in der Szene erspielt haben. Auch das mittlerweile fünfte Album „Born From Shadows“ unterstreicht die Ausnahmestellung der Schweden wieder ausdrucksvoll und bietet ein Feuerwerk an düsteren Klanglandschaften des epischen Doom Metals. Wir sprachen mit Sänger und Gitarrist Daniel Bryntse.
Hallo Daniel, na wie läuft es so in Gävle?
Alles ist fein hier. Ich lebe einfach von Tag zu Tag, verstecke mich drinnen vor dem drohenden Winter und seiner kalten Grimmigkeit.
Wieder einmal habt ihr mit „Born From Shadows“ ein Album voll wunderschöner Musik erschaffen. Dieses Mal erscheinen mir die Kontraste stärker, die neuen Stücke sind in sich deutlich unterschiedlicher.
Das ist wahrscheinlich richtig. Zumindest ist es das, was wir erreichen wollten. Ein Album mit etwas mehr Verschiedenheit und vielleicht einigen Überraschungen.
Was waren die vorherrschenden Inspirationen und antreibenden Kräfte hinter der Erschaffung von „Born From Shadows“, gab es eine bewusste Anstrengung, aus der Form auszubrechen und etwas außerhalb der Genrestandards zu streunen?
Ich denke, es ist eine Fortsetzung des Pfades, welche wir mit „Bliss Of Solitude“ begannen und auf welchem wir mit „Silent Ruins“ blieben. Die Anstrengungen, die wir in das neue Album gesteckt haben, ist nicht hauptsächlich, sich außerhalb der Standards zu bewegen, aber es musste einfach auf diese Weise passieren aufgrund unserer eigenen Geschmäcker und Ambitionen. Ich bin mir nicht sicher, ob wir durch etwas oder jemanden speziell inspiriert waren, aber sicher kann ich sagen, dass wir nicht davor schämen, Sachen zu integrieren, die vielleicht nicht so gewöhnlich in der typischen Doom-Metal-Band vorkommen. Das ist einfach, wie ISOLE 2011 klingen.
Das neue Album hat viele Varianten in Sachen Tempo und Dynamik. Aber selbst in den schnellen Teilen klingen ISOLE unglaublich ruhig und beherrscht. Ich denke das ist es, neben dem sicheren, geschickten und kraftvollen musikalischen Können, auch aufgrund dem majestätischem und einzigartigem Gesang der Fall. Woher bekommt ihr die Inspiration, diese eindringlich süchtig machende Gesänge zu erschaffen. Und wie fühlt es sich an, während du singst?
Ich singe, oder versuche zu singen, solange ich mich erinnern kann, so ziemlich wie jeder andere auch, wie ich schätze. Über die Jahre habe ich meine eigenen Fähigkeiten, mein Talent und auch meine Grenzen ziemlich gut kennengelernt und das ist es, wie es sich nun anhört. Natürlich werde ich immer wieder von den anderen Bandmitgliedern, hauptsächlich von Crister, dazu getrieben, Sachen auszuprobieren und zu singen, mit denen ich nicht ganz wohl fühle, aber das könnte zuletzt manchmal zu einiger Weiterentwicklung führen. Ich bin kein ausgebildeter Sänger, aber habe einfach meine Art zu Singen über die Jahre entwickelt, und es fühlt sich gut an!
„Born From Shadows“ hat eine lyrische Verbindung mit dem Stück „Moonstone“ eures Debütalbums „Forevermore“ und mit „Shadowstone“ von „Bliss Of Solitude“. Bitte erzähle uns die Geschichte über die beiden Steine!
Es ist eine Geschichte über Gut und Böse, Licht und Dunkel, Hoffnung und Verzweiflung mit einem leichten Berührungspunkt zur Fantasy wie in „Dungeons & Dragons“ oder Tolkien. Die beiden Steine repräsentieren diese Kräfte sowie die Balance zwischen ihnen. Keine kann ohne die andere existieren, und in der dritten Fortsetzung der Geschichte, treffen sich die beiden und werden zu eins, und bringen die Welt, wie wir sie kennen, zu einem verhängnisvollen Ende, oder einem neuen Anfang.
„Born From Shadows“ wurde wieder von euch im Apocalypse Studio eures Schlagzeugers Jonas Lindström produziert. Fühlt ihr euch damit wohl, auf diese Art zu arbeiten, ohne den Einfluss eines Außenstehenden, der euch daran helfen könnte, die Stücke zu meißeln und schärfen?
Dieses Album wurde, wie alle anderen Alben außer „Forevermore“, welches von William Blackmon co-produziert und gemischt wurde, von der gesamten Band produziert, Jonas hat dabei am meisten aufgenommen und gemischt. Für uns ist es die perfekte Arbeitsweise, ohne jemand anderen, der sich in unsere Musik einmischt. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob wir es auch auf diese Weise mit dem nächsten Album handhaben werden, da diese Arbeitsweise sehr Zeitraubend und mühselig ist, aber bis jetzt war es immer die perfekte Lösung für uns.
Wenn man sich eure Musik anhört, fühlt sich alles sehr echt und natürlich an. Selbst jetzt, wo ihr einige Growls und sehr schnelle Parts integriert habt, hört sich nichts gezwungen an. Wie erschafft ihr diese düsteren Stimmungslagen, sind diese natürlich um euch?
Schwierig zu sagen. Einige Dinge kommen einfach natürlich, während an anderen Dingen gearbeitet und umgeschrieben wird, was das ad absurdum führt. Jeder von uns hört ein weites Feld von verschiedenen Genres und tatsächlich hört keiner von uns hauptsächlich Doom Metal. Wir haben auch alle einen unterschiedlichen Background, und spielten Death Metal, Black Metal, Folklore, Progressive Rock usw. in der Vergangenheit und zwischendurch auch noch heute. Vielleicht hilft uns das alles, dass es sich natürlich anhört, da wir es schon „vorher taten“.
Auch wenn ISOLE ihren eigenen Stil haben, gibt es da Einflüsse in eurer Arbeit wie CANDLEMASS, SOLITUDE AETURNUS und BATHORY. Fühlst du dich damit wohl, wenn ISOLE im selben Atemzug mit solchen Ikonen des Metals genannt wird?
Ich fühle mich geschmeichelt, erfreut und vielleicht auch ein wenig verängstigt. Ich meine, diese drei Bands sind Monster, sogar häusliche Götter für manche von uns. Na ja, am besten denkt man über sowas nicht nach und konzentriert sich auf sich selbst, auf unsere eigene Musik und unser Schaffen.
Dieses Jahr markiert euer 20jähriges Jubiläum, meine Gratulation! Wie ist es, solange eine Band zu haben, und habt ihr irgendwas geplant, um das Jubiläum zu feiern?
Wie es sich anfühlt, nun, war es wirklich so lange? Tue ich das immer noch? Ich werde alt…
Wie auch immer, wir möchten was Besonderes bei der Releaseparty veranstalten, welche derzeit noch im Planungsstadium ist, aber bis jetzt ist noch nichts in Stein gemeißelt.
„Silent Ruins“ heißt auch „Redemption Part 1“. Ist eine Fortsetzung geplant, gibt es irgendwelche Details?
Es gibt Pläne für die Fortsetzung, aber bisher ist wenig bis nichts verfasst, daher kann ich dir leider keine Details geben, fürchte ich. „Redemption Part 2“ könnte unser nächstes Album werden, wenn alle Teile zusammenkommen.
Im August letzten Jahres hatte sich euer Bassist Henrik eine Auszeit von ISOLE genommen. Zum Glück ist er nun wieder zurückgekehrt. Worin lagen die Gründe für seine Auszeit?
Die Gründe waren persönlicher Natur und hatten nichts mit uns oder der Band zu tun, daher werde ich hier keine Details nennen. Er kehrte zurück, um das Album aufzunehmen, und steuerte Texte, Musik und natürlich den Bass und die Growls bei. Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass er in nächster Zeit, falls jemals wieder, mit uns Konzerte spielt. Wir werden daher für unsere Shows auf Sessionsspieler zurückgreifen. Von nun an ist er mehr oder weniger ein passives Mitglied.
Gibt es bezüglich EREB ALTOR irgendwelche Neuigkeiten?
Ja. Wir sind dabei, neue Sachen aufzunehmen, wovon wir hoffen, dass dies das nächste Album sein wird, wenn alles gut läuft. Es wird aber ziemlich unterschiedlich zu den ersten beiden Alben sein.
Was ist als nächstes mit ISOLE geplant?
Ah, ich fürchte im Moment nicht allzu viel. Ein Festival in Madrid und hoffentlich fügen sich alle Details, was unsere Releaseparty zum 20jährigen Jubiläum anbelangt, zusammen. Wir hoffen auch, einige Shows und Festivals im Laufe des nächsten Jahres zu spielen, aber im Moment gibt es keine konkreten Pläne oder Buchungen.
Vielen Dank für das Interview! Die letzten Worte gehören dir!
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Stile | Doom Metal, Epic Doom |
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