Årabrot - Solar Anus

Review

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Mit Rock bringe ich mittlerweile bestenfalls lauwarme Popmusik mit Gitarren in Verbindung, da mir meine Erfahrung zu böse in Erinnerung ist, in letzter Zeit zu häufig einem Etikettenschwindel aufgesessen zu sein.Dass es aber zum Glück auch anders geht, nämlich dreckig, eklig, rebellisch, das zeigen ÅRABROT schon seit einigen Jahren.

Das Duo aus Norwegen ist bereits bei ihrer fünften Veröffentlichung angelangt, und ich bin mir sicher, in größeren Radiosendern hierzulande werden wir sie nicht mal in „Rock“-Sendungen zu hören bekommen. Denn selbst wenn „Solar Anus“ durchaus Hits zu bieten hat, fehlt es an Hooklines und „freundlichen“ Tönen. Nein, das Duo ist düster, bissig und so gar nicht schmalzig. Und das, obwohl es durchaus Clean-Vocals (z.B. „Odine“) zu hören gibt. Aber auf dieser Schiene will ÅRABROT auch niemand haben. Die spärliche Instrumentalfraktion (Schlagzeug und Gitarre) ist trotz einfacher Songstrukturen derart einnehmend und abwechslungsreich, dass es eine Freude ist. Schon der Opener und gleichzeitiges Titelstück beißt sich unnachgiebig in der Erinnerung fest und gärt dank eines simplen, aber ungleich effektiven Riffs zum ersten Ohrwurm. Danach fallen ÅRABROT zwar geringfügig ab, aber gerade die Vocals bilden neben dem ungestümen, mal wütenden, mal beklemmenden Spiel die gewisse Würze. Es wird geschrien, gesungen, gekotzt, geflüstert und alles mit brennender Leidenschaft vorgetragen – spitze! Hier und da lassen sich grobe Vergleiche zu KYLESA, MELVINS und NEUROSIS ziehen.

Warum ich das sage?

Um einen weiteren Anreiz zu geben, „Solar Anus“ eine Chance zu geben. Wenngleich die von Steve Albini (auch für NIRVANA und PIXIES tätig) produzierte Scheibe nicht ausschließlich mit Hits versehen ist, macht der fünfte Output eine gute Figur. Und mal ehrlich: Dreckigen Noise Rock habe ich zehntausendmal lieber als Mogelpackungen à la Nu Rock. Darauf gleich noch eine Runde „Solar Anus“!

20.09.2011

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