Ganz schön harte, verstörende Kost liefern uns da KAULA aus Italien mit ihrem Debütalbum „Avadhuta Gita Chapter I“, auf welchem Black Metal, Doom und Ambient zusammen verschmelzen. Sie selbst sehen die CD weniger als Album denn als spirituelle Suche, welche sich mit dem Hinduismus beschäftigt, so ist das „Avadhuta Gita“, übersetzt „Lied eines Erleuchtete“, eine heilige Schrift dieser Religion. Das klingt schon mal so recht sperrig, und in der Tat sind es die experimentellen Klänge auch, welche dem Hörer erst einmal den Zugang zur Musik ziemlich erschweren.
Initiator des Projekts ist Pietro Riparbelli, ein sehr umtriebiger Zeitgenosse, welcher unter eigenem Namen oder auch unter PT-R und K11 mehrere Projekte sein eigen nennt, welche sich immer wieder mit dem Esoterischen auseinandersetzen. Mit KAULA wendet er sich nun verstärkt dem Metal zu, pendelt zwischen Norwegischem Black Metal der Neunziger, Funeral Doom und Ambient, einige Elemente des Noise wie in Pietros anderen Projekten sind ebenfalls zu vernehmen. Der charismatisch-krächzende Schreigesang als auch die sägenden Gitarren sind sehr verzerrt und nichts für Audiophile Liebhaber. Dazu gesellen sich Samples, Ambient- als auch kurze Noise-/Industrial-Passagen, welche für eine beklemmende, verstörende Atmosphäre sorgen. Im Abspann hört man dann noch eine Chanteuse mit ihrem Sprechgesang, wodurch wieder eine gewisse Nähe zu K11 geschaffen wird. Wirklich neues liefern uns KAULA hier nicht ab, und so richtig packend sind die sperrigen, experimentellen Stücke auch nicht, dafür fehlt es mir einerseits an Dichte, andererseits auch an stärkerer Ausdruckskraft.
Kommentare
Sag Deine Meinung!