CrosscuT - Director’s Cut

Review

CrosscuT sind Jungs aus dem Ruhrpott, die mittlerweile ihr drittes Album „Director’s Cut“ herausbringen. Der Name ist nicht ohne Grund gewählt, wollen sie doch damit zeigen, dass sie ihre Songs nicht nach irgendwelchen externen Kriterien zusammengeschnitten haben, sondern ganz nach ihrem Gefühl entschieden haben, was in den Song kommt und wie lange dieser dauern soll. Auch sollten die harten Parts härter und die melodischen Parts melodischer werden.
Und genau nach diesem Schema wechseln sich auch Licht und Schatten auf „Director’s Cut“ ab. Messerscharfe Riffs und wildes Schlagzeug wie in „Focus“, „Uncover Your Anger“ oder „Burn Down Las Vegas“ sowie der old-school-riff-artige Beginn von „Point Of Virus“ sind genauso gut zu finden, wie nicht-eingängige Hooklines, quakendes Geschrei und langweilige Refrains, wie in „End Of Spiral“ oder „Zone Of The Sphinx“. Da ist der Director’s Cut wohl eher von Nachteil und man weiß die Skip Taste wirklich zu schätzen. Die gefühlte Zeit bei „Roll The Dice“ erstreckt sich in unerträgliche Längen , „Personal Demon“ entwickelt sich erst zum Ende hin, dort stimmt die Melodie, der Weg dahin wirkt, wie bei vielen anderen Lieder auch, sehr zerstückelt und entharmonisiert.
Die Stimme des Sängers Frank Holtmann klingt wie eine Mischung aus LINKIN PARK und 36 CRAZY FISTS (hier besonders die cleanen Parts). Wirkt diese manchmal wuchtig und satt, so ist sie auf der anderen Seite oft krächzend und sehr anstrengend, wenig Emotionen vermittelnd – Licht und Schatten eben.
CrosscuT sollte sich lieber auf die harten Teile konzentrieren, die sich vereinzelt in den Songs befinden. Die Melodien und Emoparts sind oft zu schlecht, bewirken beim Hörer nichts und werden dann zum Überfluss noch in die Länge gezogen. Auf Hochglanz polierter Durchschnitt.

11.12.2004

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