Hinter LST verbirgt sich ohne Zweifel ein musiksüchtiger Workaholic, anders sind die regelmäßigen musikalischen Ergüsse, sowie das „nebenbei“ betriebene Fanzine nicht zu erklären. Aber damit nicht genug, weil man ja auch noch Beschäftigung für den Rest des Tages braucht, organisiert der Mann noch kurzerhand Konzerte. Der Name des „Verrückten“ Daniel Polsinger. Schon im letzten Jahr hatte ich das Vergnügen, eine Scheibe des arbeitswütigen Österreichers zu rezensieren. Der damalige Titel „Doomed To Suffer“ war Programm und „Polsi“ Polsinger hatte ein äußerst inspiriertes Death-Doom Scheibchen eingezimmert. Auf „Down Without End“ ist einiges anders geworden. LST tritt jetzt ab und an das Pedal etwas mehr in Richtung Bodenblech. War „Doomed To Suffer“ eben noch eindeutig „doominant“, hat sich „Down Without End“ diesem Korsett etwas entledigt und verarbeitet fast durchweg thrashige Momente in den Songs, immer begleitet von eingängigen Gitarrenleads. LST verstehen es während der gesamten Spielzeit eine gesunde Mischung aus den Extremen zu bilden und scheuen sich auch nicht an passenden Momenten etwas Rock ’n‘ Roll in den Songs zu verquicken. Das wohl aussagekräftigste Stück auf „Down Without End“ ist „1000 Nights Of Nothing“. Breit gefächert über das ganze stilistische Spektrum der österreichischen Formation, bildet dieser Song das zentrale Element des Albums. Von schweren, nach wie vor doomigen, Elementen bis hin zu rotzigen, teils punkigen Grundelementen, bekommt man einen gut funktionierenden Stilmix geboten. LST sind auf „Down Without End“ eine ganze Ecke vielschichtiger und eben auch mutiger geworden. Ich persönlich hatte zu Beginn etwas mit der Neuausrichtung zu kämpfen, da ich eher ein Werk in Richtung des Vorgängers erwartet habe. „Down Without End“ braucht eine gewisse Zeit um sich in den Gehirnwindungen festzusetzen, macht dann aber eine ganze Menge Spaß und empfiehlt sich jedem, der mit der Stilbeschreibung der Österreicher konform geht. „Doomy Black ’n‘ Roll“, genau das ist es, was es auf dem neuen Album zu hören gibt. Wie schon der Vorgänger, hat auch das mir vorliegende neue Werk außer der Musik noch ein sehr ansprechendes Artwork zu bieten. Auch wenn diese Scheibe nicht an allen Ausprägungen die Klasse des Vorgängers erreicht, kann ich diese Scheibe nur wärmstens empfehlen.
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