Svartsot - Maledictus Eris

Review

Ziemlich knapp für die heutige Zeit ist der Abstand zwischen dem letzten SVARTSOT-Werk „Mulmets Viser“ und dem neuen Longplayer „Maledictus Eris“. Nur etwas mehr als ein Jahr liegt zwischen den Releases, und so schleicht sich schon von vornherein die Vermutung ein, dass die Dänen in zu kurzer Zeit vielleicht zu viel wollen.

Und das macht sich dann leider auch kompositorisch bemerkbar. Zwar haben SVARTSOT nach wie vor nette und gesellige Folk-Melodien auf Lager, die sie mit schwarzmetallischer Dynamik verbinden, doch das Hitpotential und die Abwechslung waren auf „Mulmets Viser“ etwas höher.
Zum Teil mag das Problem auch an dem Thema liegen, das sich die Nordlichter für ihr neuestes Werk ausgesucht haben. Es geht um das von der Pest heimgesuchte Dänemark des 14. Jahrhunderts. Die düsteren Lyrics sollten offensichtlich auch in eine entsprechende Atmosphäre gekleidet werden, was SVARTSOT nur teilweise gelingt. Dazu sind nämlich wieder viele Melodien zu feuchtfröhlich. Im Grunde hätten die Dänen dann etwas konsequenter sein müssen und das Leichtfüßige zugunsten der dunklen Atmosphäre deutlicher zurückschrauben müssen. Das wäre sicherlich zulasten der Eingängigkeit gegangen, aber soundlich stimmiger gewesen.
Als Folk-Metal-Anhänger kann man sich auf „Maledictus Eris“ aber weiterhin an einigen schönen traditionellen Melodien erfreuen, die auf typische, stimmungsvolle Art wiedergegeben werden. „Farsoten Kom“, „Holdt Net Af En Tjørn“, „Kunsten At Dø“ und „…Og Landet Ligger Så Øde Hen“ sind Aushängeschilder dieser Art, doch finden sich auf dem Album auch einige Tracks, bei denen die Atmosphäre – in dem Fall eben die Vermischung aus fröhlichem Folk und düsterem Thema – ein wenig konfus wirkt, weil die unterschiedlichen Stimmungen und Emotionen nicht so gekonnt kombiniert werden.

Unterm Strich ist „Maledictus Eris“ ein solides Folk-Metal-Album, gegenüber dem Vorgänger in meiner Ansicht aber ein kleiner Rückschritt. SVARTSOT haben sich mit der Thematik nicht unbedingt einen Gefallen getan, da sie nicht hundertprozentig mit dem Sound harmoniert. So düster, wie es das Artwork suggerieren will, ist die Musik keineswegs. Das bedeutet im Umkehrschluss aber, dass alle, die SVARTSOTs stimmungsvolle Mucke früher gut fanden, auch diesmal wieder zugreifen können.

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20.07.2011

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