Accuser - Dependent Domination

Review

Galerie mit 14 Bildern: Accuser - Ruhrpott Metal Meeting 2022

Nur ein Jahr nachdem sie mit “Agitation” ein gelungenes Comeback gefeiert haben, melden sich ACCU§ER mit einem Paukenschlag zurück. Soviel sei verraten. Ähnlich wie ihre Kollegen von DESTRUCTION (mit “All Hell Breaks Loose”) könnte man “Agitation” als erstes Lebenszeichen werten, mit der die Band zunächst einmal sondieren wollte, ob noch Interesse an der Band besteht. Das zweite Album hingegen war bei DESTRUCTION (“The Antichrist”) ein Volltreffer und die Kollegen aus Siegen handhaben es genauso. “Dependent Domination” ist wesentlich stärker als sein Vorgänger.

Angefangen beim wirklich fetten Sound, über die filigranen Riffs bis hin zu Frank Thoms kräftigem Gesang und dem guten Songwriting: Das Gesamtprodukt stimmt. Hier sitzen sämtliche Breaks punktgenau und die Riffs sind noch ein Stück weit besser arrangiert, als noch auf dem Vorgänger. Das kurze, unheilverkündende Intro “Presentiment” lässt nur erahnen, was in den nächsten knapp fünfzig Minuten auf den Hörer einprasseln wird. Der Opener “Beneath Your Dignity” gibt die Marschrichtung eindrucksvoll vor.
Knackige, brutale Riffs, die mal typisch deutsch klingen, dann aber auch wieder an englische oder amerikanische Bands erinnern, strecken den Hörer ohne Gnade nieder. Gleiches gilt für die Rhythmusfraktion, die nur marginal den Fuß vom Gaspedal nimmt (z.B. in “Escape From The Oath”) und so dem Hörer nur durch die akzentuierten Breaks Zeit zum Luft holen lässt. Auch waren ACCU§ER klug genug das Songwriting variabel zu gestalten. Wenn die Songs von “Dependent Domination” nur auf der Überholspur angesiedelt worden wäre, würde schnell Langeweile entstehen. Die immer wieder eingestreuten Mid-Tempo-Parts sorgen zwar für Dynamik innerhalb der Songs, nicht jedoch für Verschnaufpausen der gebeutelten Nackenmuskulatur.

Songs wie “Escape From The Oath”, “Mastering Punishment”, “Torn To Pieces” oder auch der famose Titeltrack schrauben dem Hörer in typischer ACCU§ER-Manier die Rübe vom Hals und zeigen, dass die Siegener nichts verlernt haben. Zudem ist es ihnen gelungen ihre eigene Vergangenheit in das Jahr 2011 zu übertragen, so dass jeder ACCU§ER-Fan auf seine Kosten kommen dürfte. Ganz so wie Frank Thoms es im Interview letztes Jahr angekündigt hat.

Auch wenn “Agitation” ein gutes Album ist, habe ich ACCU§ER ehrlich gesagt einen solchen qualitativen Sprung nicht so wirklich zugetraut. Die Reminiszenzen an die eigene Vergangenheit gepaart mit dem modernen Sound, machen “Dependent Domination” so stark. Die neue ACCU§ER ist zwar kein Genre-Klassiker geworden, eine unbedingte Kaufempfehlung für Thrasher kann ich dennoch aussprechen.

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16.07.2011

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