The Chasm - The Spell Of Retribution

Review

„Klingeling! Bimmelimm!“ Ja, wer kann das denn nur sein? Der Eiermann … nein, der isses nich’… vielleicht der Gemüsemann? Nee, auch nich’… bestimmt der Eisverkäufer! WEIT gefehlt- der MUCKEMANN ist in der Stadt unterwegs und verteilt seine sonischen Waren.

Und die drei mexikanischen Kerls von The Chasm sind gleich zur Stelle, um sich mit leuchtenden Äuglein am Tresen der Riffkrambude aufzustellen und lippenleckend die Auslage zu betrachten. Es wird sogar ein wenig gedrängelt. Jeder will sehen, was der Muckemann Gutes zu bieten hat.
Gierig langt jeder hier hin und dahin, betatscht diese und jene Songidee, packt das eine oder andere Solo an, aber das sieht der Muckemann gar nicht gerne. Schließlich soll alles frisch bleiben; Druckstellen mag er nicht, der Muckemann; denn da wird das Zeugs braun und unansehnlich von.

„Hey, Kumpels,“ sagt der Muckemann , „Hab’ grad nicht ganz so viele erstklassige slayereske Riffs auf Lager, dafür aber ein paar drittklassige Kreatorriffs… die kann ich euch aber gerne zum halben Preis lassen. Dazu noch ein paar langweilige Drumparts, nicht ganz so breakfeindlich wie Phil Rudds Atzedatzebeats, aber weit genug davon weg, irgendwie interessant zu sein – dafür sind sie aber schön schnell. Ok, weil’s dann doch ein bisschen zu eintönig ist, lasse ich euch den Preis noch etwas nach.“
Dann legt der Muckemann dem freudig erregten Trio noch ein paar pechschwarze Riffs drauf, nicht die guten teuren, die ne Chance haben, auch im Gehörgang verhaften zu bleiben, aber eben solide Durchschnittsware. „Und ein paar feine Grunts hab’ ich auch noch parat. Nicht besonders abwechslungsreich, nicht sehr charismatisch – aber hey, ihr wollt doch evil sein … was anderes hab’ ich grad nicht da, aber sagen wir, halber Preis, ok?

Und wie sieht’s mit ner knorken Produktion aus, Kumpels? Hat heute zwar auch fast jeder soweit, aber ihr braucht das auf jeden Fall. Hab’ ich im Sonderangebot. Drückt, presst, knallt!
Nicht völlig transparent, aber hey…wir wissen doch alle, was es sonst kosten würde. Natürlich braucht ihr noch ein paar ausgelutschte Soli und ne Prise Melodie – das ist wieder schwer in, das kann ich euch versichern, Jungs. Ein bisschen Old School Death Metal Gerödel mögt ihr doch auch – oder etwa nicht? Hab’ noch zwei oder drei olle Possessed Soundfetzen im Gepäck, die gebe ich euch sogar gratis. Ist doch Ehrensache, Kumpels. Und nen Tipp gebe ich euch auch noch umsonst mit auf den Weg : Macht eure Songs schön lang, dann könnt ihr zeigen, was ihr in 7 – 9 Minuten so alles draufhabt.“
Tja, The Chasm bezahlen den Muckemann und nehmen alles, was er ihnen angedreht hat, ziehen in ein Studio und semmeln „The Spell Of Retribution“ ein.

Und der Muckemann freut sich, dass er die verdammten Lagerhüter losgeworden ist.
Für morgen hat er noch ein paar bärenstarke Riffs und Drumfills dabei … vielleicht gucken Grip Inc., Kreator oder Testament noch vorbei … man kann ja nie wissen.

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19.11.2004

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2 Kommentare zu The Chasm - The Spell Of Retribution

  1. ego-shooter sagt:

    Dem Reviewer hat wohl der Kakamann in die Oberstube gemacht. Selten so was dämliches gelesen, ganz abgesehen von der Bewertung. TSoR ist zwar das schwächste der letzten 4 Chasm Alben, aber immer noch um Längen besser, als 80% der Veröffentlichungen in diesem Bereich.

    8/10
  2. ego-shooter sagt:

    Außerdem haben The Chasm nicht allzu viel mit Thrash am Hut, im äußersten Fall kann man von Thrash Elementen sprechen, die Hauptausrichtung geht aber eher in Richtung Blackened Death. Stellt sich für mich die Frage, ob Aduron die CD überhaupt gehört hat oder ob er einfach keine Ahnung hat.

    8/10