Schicksal! Anders kann man es bei NEW DISCOLOUR kaum beschreiben. Die Bandmitglieder haben in verschiedenen Konstellationen bereits in anderen Bands gespielt, bis man sich entschloss, 2008 als Einheit aufzutreten. Es folgte 2009 eine erste EP mit Namen „Silent Scream“, die scheinbar die Aufmerksamkeit von Mighty Music erregte, welche nun das Debütalbum „Short Of Ink“ veröffentlichen.
Kein Spurt, aber auch kein Langstreckenlauf hin zum Debütalbum. Dabei hätten die Dänen etwas mehr Spontanität gut gebrauchen können, denn „Short Of Ink“ wirkt sehr ausgeklügelt und lässt mitunter einen plötzlichen Ausbruch vermissen. Ansonsten gehen NEW DISCOLOUR aber beherzt zur Sache und kredenzen eine moderne Mischung aus Neo-Thrash, Melodic Death und ein bisschen Metalcore. Ein paarmal wecken die Jungs dabei Erinnerungen an ihre Landsleute HATESPHERE, dann bringt man etwas MESHUGGAH -Chaos hinein, nur um dann standesgemäß ein bisschen AT THE GATES zu verwursten. Das Ganze ist nicht neu, bietet aber durchaus Unterhaltung. Temporeich, hart und erdig produziert, ballert „Short Of Ink“ auf einem beachtlichen technischen Niveau. NEW DISCOLOUR finden aber auch die Bremse, lassen dabei einem feinen Groove den Vorzug und dramatische Riffs die Spannung steigern, z.B. in „If I, If They, They Are, I…“. Ein paar Schwachpunkte bieten dagegen die Vocals, das Geschrei von Artem Kushnirenko ist einfach zu eintönig, um auf Dauer zu begeistern. Das gilt aber auch generell für NEW DISCOLOUR, zwar sind die Jungs in ihren eigenen Grenzen durchaus abwechslungsreich, aber ein besagter unerwarteter Ausbruch hätte ihnen gut zu Gesicht gestanden.
„Short Of Ink“ ist ein ambitioniertes Debüt, das wie das Album alter Hasen wirkt. Schön erdig produziert, aber leider ohne das gewisse Etwas müssen sich NEW DISCOLOUR mit dem oberen Mittelfeld zufrieden geben – ein Schuss „Besonderheit“, und schon sieht die Geschichte anders aus. Grundsolide, mehr nicht.
Kommentare
Sag Deine Meinung!