Anthelion
Live in Nanjing
Konzertbericht
In China gibt es, wenn man denn der Encyclopaedia Metallum Glauben schenken darf, etwas über 100 aktive Metalbands. Um diese Zahl einordnen zu können, hier mal ein Vergleichswert: Im eher bevölkerungsarmen Finnland gibt es 1500 Truppen, die der härteren Gitarrenmusik frönen. Man kann also mit Fug und Recht behaupten, dass Metal in China absoluter Untergrund ist. Das dürfte erklären, warum selbst BM-Querulanten wie der Autor dieser Zeilen sich auf den Weg machen, um Sympho/Melo-BM zu bestaunen und dafür auch noch zu bezahlen, obwohl ich mir derlei im heimischen Europa nicht mal umsonst antun würde.
Also schwinge ich mich dann kurz vor acht auf meinen Drahtesel, um mich chinesisch-stilgerecht auf den Weg zur Castle Bar zu machen. Das ist eine gemütliche, leicht heruntergekommene Kellerkneipe mit ca. 15cm hoher Minibühne, billigen Drinks, aber vergleichsweise teurem Bier. Als ich dort eintreffe und mich sofort an den Genuss meiner ersten Gerstenkaltschale (Reiskaltschale?) mache, sind die Gäste aus Taiwan mit dem Soundcheck beschäftigt. Kein Keyboard auf der Bühne? ANTHELION wollen mich doch nicht etwa mit einem kitsch- und bombastfreien Auftritt beglücken? Nein, wollen sie leider nicht. Nachdem man den Rest der Instrumente ordentlich austariert hat, kommt Keyboard vom Band dazu. Schade eigentlich.
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