So sehr kann der Ersteindruck täuschen. Nach dem Betrachten des langweiligen Covers und dem dämlichen Bandnamen, dachte ich, hier wieder mit eine dieser öden 08/15 Demos aus Italien belästigt zu werden. Pustekuchen! My People’s Suicide sind genau das, was man unter keinen Umständen erwartet hat: Eigenständig, vielseitig und experimentell.
Bereits bei den ersten Klängen zieht man verwundert eine Augenbraue hoch, denn es gibt eine schräge Mischung aus leichten Industrial Elementen, eingängigen und sperrigen Riffs zugleich (klingt paradox, ich weiss) sowie seltsamen Breaks. Das ganze mutet anfangs schwer nachvollziehbar an, ist aber insgesamt gut durchdacht. Doch wer denkt, diese Linie zieht sich durch das gesamte Album, der täuscht. Denn gleich das nächste Stück „Anti Human Manifesto“ zeigt sich von einer ganz anderen, todesbleiernen Seite, während „T.h. Cyber“ mit melodischen, fast traditionellen Riffs und feinen Soli aufwartet. „Incognita“ besitzt sogar eine Ohrwurmverdächtige Melodie, es ist also von allem was dabei. Langweilig wird das alles zu keiner Zeit, es gibt immer was neues in den wohlüberlegten Kompositionen zu entdecken.
Kritikpunkte gibt es natürlich auch, so z.B. die schlechte Produktion und die schlechte Aufmachung oder die leider viel zu kurze Spielzeit. Da dies aber Demotypische Probleme sind sollte man diesen Punkten nicht zuviel Aufmerksamkeit schenken. Sollte die Band einen anständigen Plattendeal bekommen, steht demnächst sicher eine extrem fette Scheibe in den Startlöchern.
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