Pagan's Mind - Heavenly Ecstasy

Review

Qualität kommt vor Quantität. Das war im Falle der Power/Progressive Metal-Combo PAGAN’S MIND schon immer so. Im Jahr 2000 gegründet haben die Norweger bis dato vier Alben veröffentlicht, die sich stilistisch in der Schnittmenge oben genannter Genres aufhielten. Vier Jahre nach dem letzten Output „God’s Equation“ steht nun das fünfte Langeisen von PAGAN’S MIND an, das sich „Heavenly Ecstasy“ nennt.

Waren die Norweger bis jetzt vor allem durch ihre eingängigen Melodien bekannt, die sich trotz manch gefrickelter Grundstruktur immer als melodische Metal-Kracher entpuppten, führen PAGAN’S MIND diesen musikalischen Kurs auch auf „Heavenly Ecstasy“ konsequent fort. Nur legt die Band dieses Mal weniger Wert darauf, unbedingt in jedem Song progressiv zu klingen und belässt es manchmal lieber bei einer funktionierenden Melodie, ohne diverse Songs unnütz in die Länge zu ziehen. Und genau diese Tatsache tut der Platte unheimlich gut. „Heavenly Ecstasy“ bewegt sich nämlich stilsicher zwischen truem Power Metal der Marke PRIMAL FEAR und spacigem Progressive Rock à la QUEENSRÝCHE. Auch Spuren von IRON MAIDEN sind in so manchem Part enthalten, was dem Gesamteindruck in qualitativer Hinsicht absolut nicht abträglich ist. Fronter und Mastermind Nils K. Rue zeigt sich stimmlich variabel und überzeugt in schnelleren Power-Tracks („Walk Away In Silence“) sowie in getrageneren Nummern wie „Revelation To The End“. Auch wenn die Ballade „When Angels Unite“ nur bedingt überzeugen kann, zeigen sich PAGAN’S MIND mit dem stampfenden Heavy-Kracher „The Master’s Voice“ einmal von einer ganz anderen Seite und beweisen, dass sie nicht nur frickeln, sondern auch straight nach vorne spielen können. Ein abwechslungsreicher Metal-Track par excellence!

Das Ganze klingt jetzt, als ob „Heavenly Ecstasy“ ein perfektes Album geworden wäre. Gleich vorweg: nein, es ist nicht perfekt, aber eindeutig der kompakteste, reifste und mitreißendste Output der gesamten PAGAN’S MIND-Diskographie. Denn auch wenn so mancher Part eines Titels an diverse Genre-Kollegen erinnert, ist „Heavenly Ecstasy“ ein vielfältiges, hervorragend durchkomponiertes Power Metal-Album geworden, das den Progressive-Anteil im Gegensatz zu den Vorgängern etwas zurückschraubt, mit seinem eigenwilligen, spacigen Grundsound aber fast zur Gänze überzeugen kann. Ein tolle Veröffentlichung einer Band, die es eigentlich schon länger verdient hätte, weiter oben in den Bekanntheitslisten zu stehen. Was noch nicht ist, kann aber bekanntlich ja noch werden. Mit eingängigen Rockern der Marke „Live Your Life Like A Dream“ ist die Grundlage auf alle Fälle schon einmal gelegt! Danke dafür!

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13.05.2011

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