Aleph Null - Die Beschwörung Baphomets

Review

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ALEPH NULL bezeichnet eine Form der Unendlichkeit in der Mathematik. Gleichzeitig handelt es sich aber auch um eine philosophische Diskussion über Glaube und Liebe von Fantasy-Autor James Bilsh, welche er in seinen Novellen BLACK EASTER OR FAUST ALEPH NULL beschrieb.
Inspiriert von diesen Geschichten, handelt das hier vorliegende Solo-Kartenspiel aus dem Hause Frosted Games auch von der Beschwörung Baphomets.
Um den Klischees gerecht zu werden, mussten wir als teufelshuldigendes und seriöses Metal-Musik-Magazin ALEPH NULL natürlich genauer anschauen.

Heil Satanas!

Wie bereits erwähnt, ist ALEPH NULL ein Solo-Kartenspiel, welches ihr in knapp 20 Minuten gemeistert haben könnt. Das Ziel des Spiels ist es, den allmächtigen Baphomet zum Leben zu erwecken, indem ihr euer Deck aus 28 Beschwörungskarten geschickt ausspielt und dabei die drei notwendigen Schlüssel für ein erfolgreiches Ritual vor euch ausliegen habt. Solltet ihr am Ende der fünften Runde noch Karten in eurem Deck oder Nachziehstapel übrig haben, wird der Allmächtige euch ohne Kompromisse zerschmettern.
Aber auch wenn ihr alle Karten ausspielen konntet, seid ihr noch nicht am Ziel, denn für alle beschworenen Karten, die sich am Ende noch in eurer Auslage befinden, bekommt ihr ebenso Minuspunkte und werdet mit großer Wahrscheinlich schon wieder zerrissen. Es ist kein leichtes Leben als Dämonenbeschwörer.
Die einzelnen Runden bei ALEPH NULL werden euch stimmungsvoll durch ein eigenes Grimoire-Deck auf einer Holzablage präsentiert. Jedes Mal wenn ihr den Nachziehstapel erschöpft habt, wird aus euren abgeworfenen Karten ein neuer gebildet, eine weitere Runde beginnt und eine neue Seite im Grimoire wird aufgeschlagen.
Geopferte Karten verlassen das Spiel komplett und werden euch nicht mehr belasten.
Solltet ihr das Ritual nach zahlreichen Spielen wirklich irgendwann erfolgreich durchgeführt haben, könnt ihr durch den Einsatz verschieden schwerer Beeinträchtigungskarten den Schwierigkeitsgrad regelrecht ins unermessliche steigern.

Tod und Teufel

ALEPH NULL glänzt beim ersten Eindruck überwiegend durch seine interessante Thematik. Die Grafiken der handlichen großen Karten sind in schwarz-grauen Tönen mit farbarmen Stilmitteln gehalten. Für die Funktionalität und Überschaubarkeit des Spiels ist das sicher ein Vorteil, denn ihr solltet alle verfügbaren Karten sehr genau kennen, bevor ihr euch bei ALEPH NULL wirklich Hoffnung auf Erfolg machen dürft. Das liegt nicht zuletzt am ersten Kritikpunkt: Das Regelheft. Obwohl ich die Regel sorgfältig gelesen hatte und so etwas, nun ja, öfters mache – vor der ersten Runde meines Testspiels fühlte ich mich reichlich planlos. Die Synergien der einzelnen Karten und besonders der Schlüsselkarten offenbaren sich im Verlauf zügig, aber einen geschmeidigen Start haben die Macher hier nicht vorbereitet. Gerade, wenn man allein am Tisch sitzt, kann das ganz schön frustrieren. Und wenn wir schon beim Meckern sind: Ein bisschen düsterer hätte es gerne sein dürfen. Wohlwollend könnte man den Stil als „zweckmäßig“ beschreiben, etwas garstiger als „langweiliges Munchkin vom Praktikanten“. Gewünscht hätte ich mir etwas Düsteres, das das okkulte Thema wirklich einfängt. So werden zumindest jüngere Spieler und Spielerinnen nicht von gruseligen Bildern abgeschreckt.

Wer schließlich alle Zusammenhänge durchschaut und eine funktionierende Strategie entwickelt hat, könnte schnell die Lust an ALEPH NULL verlieren. In jedem Spiel könnt ihr eure Taktik beibehalten – Umschwenken, Neudenken und Kreativität sind leider nicht gefragt und auch die Beeinträchtigungskarten erhöhen nur minimal den Wiederspielreiz.
Wer bei gleichem Spielablauf in die Sphären der Perfektion aufsteigen möchte und sich gerne auf Punktejagd begibt, dem oder der kann ich ALEPH NULL mit gutem Gewissen empfehlen. Denn eins ist es auf jeden Fall: Sauschwer zu gewinnen!

Spieleranzahl: Für einen einzelnen Demonenbeschwörer
Spielzeit: 20 Minuten
Verlag: Frosted Games
Sprachen: deutsch
Festivaltauglichkeit: Ja, schon, aber trotz meiner eigenen Leidenschaft für Solo-Spiele hoffe ich, dass ihr auf einem Festival nicht alleine spielen müsst
Musikempfehlung: ALEPH NULL bringt den passenden Soundtrack gleich mit. Es handelt sich dabei um „The Book Of Hours“ von Nicholas O´Neill und umfasst insgesamt sechs stimmige und bizarr klingende Klavierstücke. Hier steht es euch zum freien Download zur Verfügung.

Falls ihr aber kein Spiel ohne Metal spielen wollt, kann ich euch guten Gewissens BATUSHKA oder BEHEMOTH dazu empfehlen:

Würfeln und blättern, statt lauschen und headbangen – In der Rubrik „Dice ‚em All“ stellen wir euch ausnahmsweise keine Musik vor, sondern Rollen- und Brettspiele.

18.10.2022

"HINTER DIR! EIN DREIKÖPFIGER AFFE!" - Guybrush Threepwood

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