Dragonland - The Power Of The Nightstar

Review

DRAGONLAND haben in der ersten Dekade des aktuellen Jahrhunderts ein paar interessante, melodische Power-Metal-Alben veröffentlicht, zuletzt 2011 „Under The Grey Banner“, das einige echt starke Stücke aufweisen kann. Danach wurde es ruhig um die Band, mal abgesehen von ein paar Liveauftritten und einem Besetzungswechsel am Schlagzeug. Seit 2014 sitzt Johan Nunez, der auch bei FIREWIND trommelt, hinter den Kesseln. Jetzt kommt die Band mit „The Power Of The Nightstar“ zurück und hofft, dass sie noch nicht vergessen wurde.

DRAGONLAND verschlägt es in den Weltraum

Wie so viele Bands dieses Genres haben sich auch DRAGONLAND für ihren sechsten Wurf das Weltraumthema ausgesucht, das hier gerade ziemlich en vogue zu sein scheint. Abgesehen von der Thematik hat sich aber im vergangenen, albumlosen Jahrzehnt nicht viel bei der schwedischen Band geändert, es wird immer noch keyboarduntermalter, mal getragener, mal ziemlich schneller Melodic-Power-Metal dargeboten, mit teilweise sehr eingängigen Hooklines.

Spannend hervorzuheben sind dabei eher einzelne Songs, so hat zum Beispiel „A Threat From The Shadows“ eine amtliche Geschwindigkeit und lockert das Gesamtbild mit plötzlich eingesetzten Growls auf. Auf der anderen Seite stehen dann Stücke wie „Celestial Squadrons“, die relativ unauffällig im Mid-Tempo an einem vorbeirauschen. „Resurrecting An Ancient Technology“ besticht mit dem sehr hymnischen Refrain, der ein, zwei Durchläufe braucht, sich dann aber fies im Ohr festsetzt. Der Titeltrack ist ebenfalls ein fettes Stück melodischer Power Metal.

DRAGONLAND gehen auf „The Power Of The Nightstar“ noch ein wenig cineastischer und theatralischer vor als auf ihren vergangenen Werken, verlieren sich mit den Orchestrierungen aber auch gerne etwas im Mittelmaß. „Journey’s End“ als Longtrack am Ende das Albums zieht sich zum Beispiel trotz Gastsängerin Elize Ryd von Saitenhexer Olof Mörcks anderer Spielwiese AMARANTHE ziemlich.

„The Power Of The Nightstar“ hat seine Sternstunden

Diese Sternstunden sind halt nicht in jedem Song vorhanden und die Story-Album-Nerds werden sicherlich der Geschichte auch noch etwas mehr abgewinnen können, wobei die „Volk sucht neue Heimat im Weltraum“-Thematik schon von AYREON perfekt umgesetzt wurde. Unterm Strich bleibt der neue Wurf DRAGONLANDs hinter seinem sehr guten Vorgänger ein Stück zurück, ist aber immer noch besser als vieles in diesem etwas überreizten Themenbereich.

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15.10.2022

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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4 Kommentare zu Dragonland - The Power Of The Nightstar

  1. Laniakea sagt:

    Sehe ich ähnlich. Ich will da jetzt auch keine Phrasen à la „Die Wartezeit hat sich nicht gelohnt“ dreschen, mir klingt vieles schlicht zu gleichförmig. Besonders die beiden Vorgänger „Under…“ bzw. „Astronomy“ waren da entschieden abwechslungsreicher und kamen auch mit ihrer jeweils kürzeren Spielzeit besser auf den Punkt. Ein bisschen schade ist’s schon, weil Dragonland für mich auch eine der wenigen Bands sind, die aus diesem Genre positiv hervorstechen, aber bei einem derart eindimensionalen Songwriting hätten’s auch zehn Songs getan.

    6/10
  2. rtrkrt sagt:

    Dann greife ich die Phrase gerne auf, denn genauso ist es: Die Wartezeit hat sich nicht gelohnt!

    Die Vorab-Singles, insbesondere der starke Titeltrack, haben mich in ausgesprochen freudige Erwartung versetzt. Das Endergebnis wird dem leider nicht gerecht. Storytelling, ja – musikalisch habe ich mir aber mehr erhofft.

    6/10
  3. TrVeManSchoh sagt:

    Dragonlard – Under the Grey Bridge

  4. TrVeManSchoh sagt:

    Ich weiß nicht, was ich schlimmer finden soll: Die Musik oder das Cover. Wie auch bei Dragonforce sind das alle gestandene Musiker, aber es rauscht einfach so gleichförmig durch. Den Käsefaktor mal außer 8 gelassen.