VIO-LENCE sind einer dieser Bands, denen der große Durchbruch verwehrt blieb, die dafür aber einen umso größeren Kultfaktor in der Metal-Szene genießen. Kein Wunder, stellt ihr Debütalbum „Eternal Nightmare“ doch eine Sternstunde des Bay-Area-Thrash-Metals dar. Mit der neuesten Reissue lässt sich noch einmal nachvollziehen, warum das so ist.
„Eternal Nightmare“ überzeugt immer noch
Da wäre zum einen die drückende, absolut rohe Produktion. So direkt und auf die Fresse klang Thrash Metal in den Achtzigern nur selten. Für die Neuveröffentlichung legte niemand geringes als Patrick W. Engel noch einmal Hand an. Sein behutsames Remaster verpasst „Eternal Nightmare“ einen etwas fetteren Sound, ohne den rotzigen Charme des Albums zu zerstören. Dadurch tönt das Album heuer aufgeräumter aus den Boxen, was so manches Detail klarer erkennbar macht.
Am Songmaterial selbst ändert sich derweil nichts. Der Titelsong, „Phobophobia“ oder der abschließende Kracher „Kill On Command“ zermalmen heute noch jeden Nacken. Neben den sägenden Gitarrenriffs des Duos Robb Flynn/Phil Demmel ist es vor allem Deen Dells Bassspiel, das in den Songs regelmäßig hervorsticht. So einen präsenten Bass, der noch dazu nicht nur stumpf die Gitarrenriffs nachspielt, hat es im Thrash abseits von Steve DiGiorgio und vielleicht noch EXHORDER selten gegeben. Kaum zu glauben, dass sich daran bis heute kaum jemand ein Beispiel nimmt.
VIO-LENCE liefern gutes Bonusmaterial
Je nachdem, in welchem Formant sich Fans die Neuauflage von „Eternal Nightmare“ zulegen, gibt es noch ein wenig Bonusmaterial obendrauf. Konkret handelt es sich dabei und einen Mitschnitt des Konzerts von VIO-LENCE im Slims in San Francisco, CA am 14. Dezember 2001. Das Ding hat in Sachen Sound gehobene Bootleg-Qualität. Genau das richtige für alle, denen Atmosphäre und Authentizität bei Livemitschnitten wichtiger ist als ein perfektes Klangbild.
Der CD-Version liegt die Aufnahme der Show in Form einer zweiten CD bei. Wer sich das gute Stück auf Vinyl zulegt, kommt an den Mitschnitt über einen Download-Code heran. Tape-Aficionados gehen derweil leer aus. Die Kassette enthält ausschließlich die ursprünglichen Songs des Albums.
Eine Neuauflage von „Eternal Nightmare“ war längst überfällig. Schließlich war das VIO-KLENCE-Debüt über viele Jahre kaum noch zu vertretbaren Preisen erhältlich. Wer die Platte noch nicht im Regal hat, greift bedenkenlos zu. Hardcore-Fans, die das Original bereits besitzen, sollten angesichts des gelungenen Remasters und des überzeugenden Bonusmaterials zumindest über einen Kauf nachdenken.
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