Mir schwant richtig böses, umso mehr ich mich über ZEROZONIC informiere, desto abgeschreckter bin ich eigentlich. Denn schon hochtrabende Vergleiche zu Bands wie METALLICA oder PANTERA lassen die Alarmglocken schrillen, aber das, was mir bereits in den ersten Sekunden von „God Damn, Better, Best“ entgegen schallt, lässt alle Befürchtungen blass erscheinen.
Das klingt jetzt bitterböse, aber das will ich gleich mal revidieren. ZEROZONIC sind kein eindeutiger Abklatsch, sondern ein weiterer Auswuchs einer beinahe vergessenen Spezies. Am Leben hält die Norweger, dass sie tatsächlich sehr viel PANTERA intus haben, ein zeitloser Klassiker, ohne Frage. Ansonsten springt man bei den Einflüssen sehr gerne durch den Modern-Metal-Neo-Thrash-Swingerclub und paart dabei alternde Trupps wie CHIMAIRA mit MACHINE HEAD, streut und versucht sich dann auch wirklich gern an METALLICA („No Tomorrow“). Das ist alles nicht richtig spektakulär, aber doch sehr abwechslungsreich. Vor allem Frontmann Leo Morachioli von LOWDOWN (die fand ich damals übrigens derbe schwach) treibt sein Organ an und über Grenzen hinaus, die für den Hörer nicht immer ohrenfreundlich sind. Er schreit, singt clean, säuselt, röchelt, rappt und gibt auch sonst sehr merkwürdige Geräusche von sich – zeitweise faszinierend, oft aber eher bizarr und nervig. Gleiches gilt, bei aller Verwandschaft zu genannten Bands, auch für den Rest der Truppe, die darauf aus ist, möglichst viel zu kombinieren und den Hörer so bei der Stange zu halten. Doch leider bleibt es hier bei altbekannten Zutaten, die teils sehr ungewöhnlich aneinander gereiht wurden, so darf man sich auf Doublebass-Attacken einstellen, flotten Thrash-Metal, groovenden Midtempo, ein paar Soli und noch mal ganz, ganz viel PANTERA.
Was bleibt am Ende von „God Damn, Better. Best“ übrig? Wenn man die bekannten Zutaten abzieht, nicht viel, noch dazu geht einem Leo Morachiolli spätestens beim zweiten Durchgang so dermaßen auf die Eier, dass selbst die durchaus vorhandenen technischen Fähigkeiten der Musiker nicht mehr viel retten können. Wer dennoch das dringende Bedürfnis danach hat, sich einer hektischen Orgie aus genannten Bands anzuhören, mag bei ZEROZONICs zweiten Album an der richtigen Stelle sein, aus meiner Sicht hätte es zumindest „God Damn, Better. Best“ nicht gebraucht. Bleibt zu erwähnen, dass Gitarrist Daniel „Peisy“ Olaisen bei BLOOD RED THRONE aktiv ist und mit denen hoffentlich bald wieder hörbareren Stoff produziert.
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