URIAH HEEP – das ist eine wahre Rock-Institution, die jedem anständigen Hartwurst-Fan ein Begriff sein sollte! Haben die ehrwürdigen Briten 2009 mit „Celebration“ und umfangreichen Touren noch ihr unglaubliches 40-jähriges Bandbestehen gefeiert, steht nun knappe eineinhalb Jahre später schon das nächste Studiolangeisen auf dem Programm. „Into The Wild“ nennt sich das gute Stück und hat für eingefleischte Hard Rock-Fans wieder alles zu bieten, was man sich so wünscht.
Nicht nur, dass Mick Box, seines Zeichens Gitarrist und Sänger der Band und einzig übrig gebliebenes Gründungsmitglied, seit 1969 für die Fortsetzung der URIAH HEEP-Erfolgsgeschichte zuständig ist, sondern die fünf Herren haben sich auf „Into The Wild“ mächtig ins Zeug gelegt, um so manches Durchschnittsalbum der letzten Jahre vergessen zu machen. Das geht schon mit dem Opener „Nail On The Head“ gehörig los – dampfende Riffs, klackende Drums, ein mitreißender, wenn auch etwas monotoner Chorus – URIAH HEEP in Reinkultur. Ebenso gut sind das eingängige „I Can See You“ und der etwas härtere Titeltrack. Das sehr an AC/DC erinnernde – nicht nur in Songtitel-Hinsicht – „Money Talk“ ist trotz seiner groovig-bluesigen Grundausrichtung etwas zu langatmig geworden. Ganz anders das ruhig-progressive „Trail Of Diamonds“, gleichzeitig auch der längste Song der Platte, das mich von Beginn an in Beschlag genommen hat. Die relaxte, aber auch mystische Atmosphäre, die der Titel ausstrahlt, macht ihn zum wahrscheinlich besten Song des Albums!
Auch wenn das restliche Songmaterial rund um das staubtrockene „Southern Star“ großteils zu gefallen weiß, hat die zweite Albumhälfte nicht mehr diese großartigen Momente zu bieten, wie zu Beginn der Platte. Nach mehreren Durchgängen der x-ten Platte dieser charismatischen Briten bleibt auch nach 42-jähriger Bandexistenz nur zu sagen, dass auch „Into The Wild“ mehr als nur seine Daseinsberechtigung hat, denn auch wenn URIAH HEEP nicht mehr mit neuen, innovativen Ideen punkten können, ist „Into The Wild“ nichtsdestotrotz ein starkes, erdiges, raues und trotzdem eingängiges Album, das durch seine Variabilität punkten kann. Und dass muss man URIAH HEEP nach vier Jahrzehnten erst einmal nachmachen…
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