Placid Silence ist eine junge Augsburger Band mit rotzigem Frauengesang, die ihren Stil zurecht als Mischung zwischen den Guano Apes und Iron Maiden beschreibt. Hat sie damit schon ihr Todesurteil geschrieben? Für tolerante Metalfans nicht unbedingt, denn die Kombination dieser Bands harmoniert erstaunlich gut zusammen, selbst wenn Fans der einzelnen Kombos von den Eigenschaften der jeweils anderen Gruppe garantiert abgeschreckt werden. Und wenn Placid Silence dann irgendwann Erfolg haben werden, wird man sie bestimmt wieder wie schon etliche andere Hartwurstkombos dem komerziellen Ausverkauf verschreien. Hervorragende Vorraussetzungen für eine große Karriere also.
Aber der Erfolg wird wohl sowieso noch etwas auf sich warten lassen müssen, denn Autumn Skies hat eindeutige Längen. Zwar ist der Opener eine nette Guano Apes Nummer und der zweite Song ein hübsches (aber textlich ekelhaft truemetallisches) Maidenliedgut, aber der Rest hält sich beim besten Willen nur im Durchschnitt auf. Abgesehen davon ist es nicht sonderlich einfallsreich zwei bekannte Bands zu kopieren; und mit der rosa kitschigen Plastikschnulze ‚Honey‘ tut sich die Gruppe auch keinen Gefallen.
Glücklicherweise kann am Ende das Niveau wieder etwas gehoben werden, was insbesondere am angenehm rockigen ‚The Day our Children Die‘ liegt. Loud, wild and Dirty nimmt dann die Luft leider nochmal raus, bis glücklicherweise der standfeste Hörer am Schluss mit dem astreinen epischen Titeltrack belohnt wird. Genau so hätte ich mir gern das ganze Album gewünscht: Eigenständig, atmosphärisch, ohrwurmig und dynamisch – schade dass dieser Kurs nur am Schluss eingehalten wird.
Naja, vielleicht beim nächsten Album…
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