Ja – Ist denn heit scho Weihnachten? Nun, in jedem Fall gibt es für alle Anhänger*innen des Teutonen-Thrash, Black Metal der ersten Garde und sowieso alle Old-School-Metaller*innen dieses Jahr ein ganz besonderes Jubiläum zu feiern. SODOM randalieren musikalisch seit mittlerweile 40 Jahren auf und haben in all der Zeit 16 Alben veröffentlicht. Würden andere Bands zu diesem Ereignis ein Best-Of-Album mit Schlüsselanhänger und Posterflagge auf den Markt bringen, lässt sich das mittlerweile zum Quartett angeschwollene Team um Onkel Tom Angelripper nicht lumpen und hat sich richtig ins Zeug gelegt und zu jedem Album plus “In The Sign Of Evil” einen Song neu eingespielt.
Not just The Greatest Hits
Für das Cover-Artwork zeichnet sich der Mann der Stunde – Eliran Kantor – verantwortlich, der es schafft, in seinem ur-eigenen Stil, die bekannten SODOM-Maskottchen derbe zu präsentieren. So wird man Zeuge, wie Knarrenheinz über den wohlbekannten Henker herfällt und ihm sein altes Schwert an den Hals legt, während dieser selbst die Kehle des gasmaskierten Soldaten massiert. Wie die Geschichte ausgeht, bleibt der Fantasie überlassen.
SODOM folgen nicht dem geteerten Pfad
Zwar ist sich Mastermind Tom Angelripper durchaus darüber im Klaren, dass gerade Tracks aus den Anfangstagen aufgrund ihrer unbeholfenen Rohheit und manchmal fehlenden Tightness über einen Kultstatus verfügen, der durch eine Neu-Interpretation keinen frischen Wind erhält, in der Gesamtkonzeption ist es aber durchaus spannend, “Sepulchral Voice” im modernen Gewand zu hören. In dieser Fassung halten die Bandmitglieder den Takt, das Mastering ist glasklar und auch sonst fügt sich der Track in die übrige Songauswahl bestens ein. Auch “Eletrocution” (“Persecution Mania”) und “Baptism Of Fire” (“Agent Orange”) streifen gelungen den muffigen 80er-Dunst ab, “Better Off Dead” war hingegen schon immer ein wenig anders. “Body Parts” (“Tapping The Vein”) steht der Facelift am besten, der blechern-hölzerne Sound des 1992er-Albums war bisher ein Schwachpunkt in der Diskografie der Band.
“40 Years At War – The Greatest Hell Of Sodom”: Das 17. Studio-Album?
Das Ergebnis dieser Vorgehensweise klingt im besten Fall homogen und könnte für Neueinsteiger als harmonisches Studio-Album verstanden werden. Im schlechtesten Fall werden sich Freunde der Frühwerke darüber echauffieren, dass die alten Songs ihren Biss und Charakter verloren haben. Wie es bei derartigen Feierlichkeiten also üblich ist, werden es SODOM mit ihrem Greatest-Hell-Album nicht jedem recht machen.
Eine etwas andere aber trotzdem sehr gute Zusammenfassung der 40-jährigen Band Historie. Die Deep Cuts sind sehr gut ausgewählt, und auch der neue Track macht was her.
Eine wirklich gute Zusammenstellung von (eher unbekannteren) SODOM Songs (einen Song pro Album).
Ich muss zugeben, dass ich diese „Best Off“ (Neueinspielung) anfangs links liegen ließ. Zu groß war die Enttäuschung nach dem Demo…äh, dem16. Album „Genesis XIX“. Vom besagten Album befindet sich hier „Euthanasia“ drauf und es klingt großartig. So hätte besagtes „Demo“ klingen sollen.
Gerade Songs von den eher rumpelnden oder nicht so toll produzierten Alben erstrahlen hier in neuem Glanz.
Selbst die Songs aus der Bernemann-Ära klingen hier um einiges brutaler („That’s What an Unknown Killer Diarized“ vom „‚Til Death Do Us Unite“ Album). Ebenso die Songs aus der Makka-Ära (wegen den wuchtigen Drums). Warum nicht gleich so?
Hah, ich bin doch nicht der Einzige, der mit der Produktion von „Tapping The Vein“ nicht vollends zufrieden ist!
Würde das nächste SODOM Album so klingen, wäre ich zufrieden.
Ich bin von diesem Album positiv überrascht. Allerdings hätte man auch ein Doppel-Album daraus machen können – es war immerhin der 40. Geburtstag von SODOM.