Megadeth - The Sick, The Dying And The Dead

Review

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Lange sechs Jahre ist es her, dass uns MegaDave bzw. MEGADETH mit einem neuen Album beglückt haben. Das 2016 veröffentlichte „Dystopia“ konnte damals die Redaktion überzeugen. Doch wie hat Dave Mustaine die Pandemie und den Lockdown überstanden? Genug Material, um sich über die Welt in ihrem aktuellen Zustand aufzuregen, ist ja gegeben. Mit „The Sick, The Dying And The Dead“ ist MEGADETH zumindest in einer Hinsicht der Überraschungsmoment gelungen: Das Album wurde ohne große Vorankündigung über Nacht auf allen Plattformen veröffentlicht. Das hat auch uns überrumpelt, weswegen die Review etwas verzögert erscheint.

„The Sick, The Dying And The Dead“: Alles mega bei Dave?

Dass MEGADETH stolze sechs Jahre für die Veröffentlichung von „The Sick, The Dying And The Dead“ gebraucht haben, mag zum einen an Mustaines Erkrankung an und Genesung vom Kehlkopfkrebs gelegen haben. Von der nötigen Regenerationszeit für die Stimme gar nicht zu sprechen. Und dann war da noch eine gewisse Pandemie und teils immense Einschränkungen für Künstler. Kein Wunder also, dass sich das Album vor allem mit den Themen Krankheit und Tod auseinandersetzt. Es ist daher auch beachtlich, dass Mustaine nicht nur seine Stimme nicht verloren, sondern vielmehr auch noch gestärkt zu haben scheint. Mit 61 Jahren klingt er raubeiniger denn je. Es ist daher auch kein Wunder, dass MEGADETH das Tempo und den Härtegrad nach unten geschraubt haben. Schließlich muss das Material ja auch noch live gespielt und gesungen werden können.

Von soliden Soli und gekonntem Handwerk

Über die fast 40 Jahre hinweg hat sich Mastermind Mustaine natürlich eine über allen Belangen stehende Band zusammengestellt. Dadurch braucht man über die technische Finesse, die hier geboten wird, eigentlich gar nicht näher eingehen. Auch auf „The Sick, The Dying And The Dead“ präsentiert das Quartett ein instrumentales Feuerwerk nach dem anderen, mit denen sich die meisten anderen Bands aus dem Bereich Thrash (vielleicht mit Ausnahme von TESTAMENT) eigentlich nicht mal im Traum messen können. Im Zentrum dabei stehen natürlich auch hier wieder die lupenreinen Soli von Mustaine selbst. Natürlich erfinden MEGADETH das Thrash-Rad und sich selbst nicht neu, das erwartet man bei einer vier Dekaden messenden Band auch nicht mehr. Dennoch wissen es MEGADETH über zwölf Songs hinweg (mit Ausnahmen vielleicht von „Junkie“ und dem eher unnötigen „Psychopathy“) zu unterhalten und hier und da für Überraschungen zu sorgen („Soldier On!“, „This Planet’s on Fire (Burn in Hell)“).

Vom Alpha zum O-Mega

Damit ist „The Sick, The Dying And The Dead“ ein Album, das sich ohne Zweifel in den MEGADETH-Kanon seit der starken „Endgame“ einfügen lässt. Ein Album, das vielleicht nicht zu den stärksten ihrer gigantischen Diskographie zählen wird. Aber dennoch ein Album, das auch im Jahre 2022 zeigt, warum MEGADETH zweifelsohne zu den Big 4 zählt. Ein Spätwerk einer Legende, das zusammen mit der neuen MACHINE HEAD zeigt, dass der Thrash der 80er und 90er noch lange nicht ausgedient hat. Und auch wenn es am Ende zwar „We’ll Be Back“ heißt, wäre man fast gar nicht traurig, wenn dies hier das letzte große Opus einer Band ist, die der Metal-Welt schon mehr als genug bewiesen hat.

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07.09.2022

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9 Kommentare zu Megadeth - The Sick, The Dying And The Dead

  1. Nici67 sagt:

    Sehr gutes Album, einzig Killing Time ist nicht so der Burner. Highlights: Dogs of Chornobyl, Junkie, We‘ll be back

    8/10
  2. nili68 sagt:

    Was ich bisher gehört habe, gefiel mir durchweg und auch gerade dieser Song ist total geil. Muss wohl in meine Sammlung, aber ich mag Megadeth eh, auch (oder gerade) den Gesang. Charakter über Handwerk.. in diesem Fall. Top!

  3. Lysolium 68 sagt:

    Yep Megaalbum. Läuft seit Freitag zum X ten mal. Beim ersten Track dachte ich kurz ich hör Cathedral aber dann wae es doch der Dave. Beim Gesang höre ich eine leicht bluesige Chris Rea Note heraus die ich aber echt charmant finde. Highlights finde ich gibt es viele auf dem Album aber extrem geil finde ich „Life in Hell“ und „Nightstalker“ und und und…

    9/10
  4. MetalGerhardt sagt:

    Wow, wie ich mich über dieses Album freue! Und wie sehr ich mich erst darüber freue, dass sich hier ja fast überall alle mal einig sind!
    Ernsthaft: Dystopia war geil, aber ich hätte von Megadeth trotzdem nicht mehr so ein Brett erwartet. In anderen Reviews hat man gerne mal gelesen, dass Mustaine jetzt eher Sprechgesang fabriziert, was ich so gar nicht unterschreiben kann. Der Kerl klingt bissiger als jemals zuvor!
    Die Songstrukturen sind komplex genug, die Soli sind göttlich und das Teil haut vor allen Dingen ordentlich rein. Ist nebenbei trotzdem herrlich eingängig.
    „Night Stalkers“ ist einfach nur genial brachial. Lautsprecher aufdrehen und genießen!
    „Junkie“ kommt unerwartet, macht aber auch sehr viel Spaß.
    Und ich bekomme den Refrain von „Soldier on!“ nicht mehr aus dem Kopf. Was für ein geiler Song.
    Der Rest ist mindestens gut und jeder wird hier seine eigenen Favoriten finden. Ich bin echt begeistert und hoffe, dass man noch mal Nachschlag mit ähnlicher Qualität erhält.

    PS: Der Review ist allerdings doch etwas fad ausgefallen, dafür dass wir uns hier auf metal.de befinden. Das ist doch sehr oberflächlich beschrieben alles und wirkte so, als wolle man noch schnell mit dabei sein. Auf anderen Seite konnte man schon deutlich früher etwas zum Album lesen. Zum Glück ist das Album deutlich hochwertiger!

    9/10
  5. Llares sagt:

    Das Review ist echt schwach. Schon die ganze Zeit gewundert, warum es hier noch keins gibt. Album ist immerhin seit einer Woche draussen. Wahrscheinlich untergegangen und dann schnell was nachgeschoben.

    Ich finds Album auch geil. Was ich bei den Alben seit Endgame immer geil finde, ist der fette Bass. Andere Musiker haben oft Angst, dass ein anderes Instrument ihres zu sehr in den Hintergrund drücken könnte (Lars Ulrich z.B.), aber Mustaine ist das egal. Der weiß einfach was er kann!

    8/10
  6. doktor von pain sagt:

    Und warum soll das Review schwach sein?

  7. Llares sagt:

    Warum schwach? Folgende Infos findet man im Text, die den Inhalt des Albums betreffen: „Tempo und den Härtegrad nach unten geschraubt“, „lupenreinen Soli von Mustaine selbst. „.

    Am meisten steht hier:“Dennoch wissen es MEGADETH über zwölf Songs hinweg (mit Ausnahmen vielleicht von „Junkie“ und dem eher unnötigen „Psychopathy“) zu unterhalten und hier und da für Überraschungen zu sorgen („Soldier On!“, „This Planet’s on Fire (Burn in Hell)“).“.

    Das war’s. Rest ist Blabla. Deshalb schwach.

    1. Hallo Llares! Danke für deine Kritik. Um hier mal etwas Verständnis reinzubringen: Normalerweise erhält die Redaktion selbst (oder gerade) bei größeren Veröffentlichungen die Alben schon teils mehrere Wochen im Voraus, damit sich der jeweilige Schreiberling ein gutes Bild davon machen kann. Das war hier allerdings nicht der Fall. Das Album kam (wie auch im Text geschrieben) auch für uns plötzlich. Normalerweise erfolgt eine Review zu einem großen Album zum Tag der Veröffentlichung. Aufgrund des unangekündigten Releases, konnte das aber nicht realisiert werden.
      Alle MitarbeiterInnen bei metal.de machen ihre Arbeit hier freiwillig neben Beruf und Privatleben. Damit ein Bericht immerhin noch zeitnah zur Veröffentlichung möglich war, musste die Review eben auch schnell erfolgen. Da kann dann eben auch mal eine ausführliche Track-by-Track-Analyse eben nicht erfolgen (mal ganz davon abgesehen, dass eine Review auch nicht immer daraufhin abzielt).

  8. doktor von pain sagt:

    Okay, konnte ich ohne Begründung nicht ahnen – ich hab’s nicht so mit Megadeth. Daher die Nachfrage.