Art Of Fear - Master Of Pain

Review

Frage: Weshalb fällt vielen dunklen Gemütern für Bands der Gattung „Power Metal“ nur das Prädikat „schwul“ ein? Antwort: Nun ja, zum einen wären da teilweise tödlich-schmalzige 08/15-Keyboard-Arrangements und zum anderen oftmals Ekel erregende Gesänge oberhalb der Ultraschallgrenze. Um die Gegner dieser Musik zu bekehren, wäre es doch wert einmal zu überlegen, diese negativen Aspekte auszulassen bzw. zu verbessern, oder?
So bekämpfen die Österreicher von ART OF FEAR bereits seit rund sieben Jahren die Kitsch-Keyboards und Quietsch-Stimmchen mit galoppierenden Speed-Riffs und groovigen Moshparts. Ihr kürzlich erschienener Longplayer „Master Of Pain“ Marke Eigenproduktion ist das perfekte Beispiel für Power Metal, der den befriedigenden Schuss Schnelligkeit und Ernsthaftigkeit bietet und nur mit ausgesprochen wenig billigen Klischees auskommt. Bei den 9 Songs (+Bonustrack) verzichtet man auf Keyboard-Einsätze jeglicher Art und setzt voll auf die Macht schneller Gitarren und mitreißender Drums, die für ausreichend Gelegenheiten zum Kopfschütteln sorgen. Und das nicht zu knapp, denn Songs wie „Master Of Pain“ oder „Another Lie“(Geiheimtipp!) bringen durch ihre thrashige Eingängigkeit richtig Spaß in die Nackenmuskeln. Aufällig ist des Weiteren die stilistische Konsequenz, die die Songs stets auf einem hohen Tempolevel hält und nicht einmal Platz für eine wahre Ballade lässt, deren Fehlen jedoch angesichts der technischen und songwriterischen Qualität des gesamten Materials sehr gut zu verschmerzen ist. Zudem dachten der Vierer vermutlich, eine Ballade wäre zu kindisch und klischeehaft…
Womit ich zu einer kleinen Ernüchterung kommen muss, denn als Gegenpol zum mädchenhaften Geträller vieler Power Metal-Gruppierungen kann man die Vocals auf „Master Of Pain“ nicht gerade bezeichnen. Zwar gelangt er nur äußerst selten an die Grenze der Peinlichkeit, doch fehlt es deutlich an Überzeugungskraft und einer gewissen Eigenständigkeit, um nicht zuuu sehr nach Standard zu klingen.
Abschließend bleibt eine Empfehlung von ART OF FEAR als eine eigenständige Power Metal-Kapelle, die mit „Art Of Fear“ wirklich einen Schuss gelandet hat, der sogar einige Thrashern treffen dürfte. Warum die Jungens nach so langer Zeit und solchem Material noch immer keinen Plattenvertrag bekommen haben, bleibt mir ein Rätsel. Zu beziehen ist das nette Stück für 13 Euro auf der bandeigenen Homepage.

15.09.2004

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