High Spirits
Immer noch High Energy

Konzertbericht

Billing: High Spirits und Iron Kobra
Konzert vom 13.08.2022 | Helvete, Oberhausen

„Mein Name ist Chris und das sind meine Freunde“, stellt Frontmann und Bandkopf Chris Black seine Band HIGH SPIRITS wie gewohnt vor, bevor es am heutigen Abend im Oberhausener Helvete in die Vollen geht. Manches bleibt eben auch nach zwei Jahren Pandemie beim Alten.

HIGH SPIRITS bleiben sich treu

Und das gilt nicht nur für die Begrüßung des Publikums. HIGH SPIRITS bieten ihren selbsternannten High Energy Rock’n’Roll immer noch mit der gleichen Leidenschaft dar. Das Publikum honoriert das und frisst der Band von der ersten Sekunde an aus der Hand.

Das zeigt sich durch wildes Headbangen genauso wie durch immense Textsicherheit. Letztere äußert das Publikum nicht nur bei alten Hits der Anfangstage. Auch neuere Songs wie „Restless“ oder „Midnight Sun“ singt heute jede anwesende Kehle mit voller Inbrunst mit.

Klischees bleiben draußen

Trotzdem gerät die Stimmung selbstredend an ihren Siedepunkt, wenn die Songs der ersten beiden Platten an der Reihe sind. „Full Power“ präsentieren HIGH SPIRITIS mit unfassbarer Intensität, die dem Titel gerecht wird und auf das Publikum überspringt. „High Spirits“ wiederum reißt nicht nur aufgrund des eingängigen Mitsing-Refrains mit.

Doch so richtig drehen die Fans selbstredend bei „Another Night In The Citiy“ durch. Kein anderer Song bringt die energiegeladene, positive Attitüde des HIGH SPIRITS-Sounds so sehr auf den Punkt wie dieser Vollgas-Rocker. In drei Minuten transportiert der Track mehr Emotionen als komplette Alben mancher Bands. Das gilt in der Livesituation noch mehr als auf dem dazugehörigen Album.

Auf das klischeehafte Zugabenspiel verzichten Black und Co. heute glücklicherweise zugunsten des hohen Stimmungspegels, der in den knapp 65 Minuten Spielzeit nicht einmal einbricht. „Normalerweise will es die Rock’n’Roll-Tradition, dass wir von der Bühne gehen, bevor wir für mehr zurückkommen. Aber das lassen wir heute bleiben“, kommentiert Black die Entscheidung der Band. Anschließend gibt es noch zwei Songs zum Abschluss, die nur glückliche Gesichter hinterlassen.

IRON KOBRA heizen die Meute an

Bei einer Band mit solchen Die-Hard-Fans wie HIGH SPIRITS, könnte man befürchten, dass es eine Vorband schwer haben dürfte. IRON KOBRA aber ereilt dieses Schicksal im heutigen Vorprogramm nicht. Die Truppe aus dem benachbarten Gelsenkirchen hat spürbar einen Quasi-Heimvorteil, denn der Großteil des Publikums ist mir ihrem Material offensichtlich vertraut.

Insbesondere wenn die Band Songs mit deutschen Texten auffährt, kommt ein ums andere Mal leichtes DDR-Metal-Feeling auf. Ansonsten dominieren klassische NWOBHM-Sounds das Set. Vor „Wut im Bauch“ spricht sich die Band gegen Querdenker-Gesocks aus, was natürlich einige Sympathiepunkte einbringt. „Heavy Metal Generation“ sorgt zum Abschluss für die ersten Chöre, die durch den gesamten Club schallen. Anheizer-Job mit Bravour erfüllt.

14.08.2022

"Irgendeiner wartet immer."

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