HEXIS sind zurück! Die dänischen Black-Metal-Sludgies, deren vergangenes Album “Tando Ashanti” aus unerfindlichen Gründen nicht in unseren Reviews gelandet ist, sind fünf Jahre später wieder hungrig und haben ebenso viel Wut im Bauch wie bisher. Longplayer Numero drei bleibt weiterhin ein hässlich-galliger Klumpen zorniger Musik, der sofort zu Live-Musik in verschwitzter, undergroundiger AJZ-Atmosphäre einlädt.
HEXIS: Wütend wie eh und je
Der von Cheffe Wischkowski in der Review zu “Abalam” (2014) bemühte Vergleich mit CELESTE funktioniert auch weiterhin als Orientierung für den Sound von HEXIS. Während die erstgenannten Franzosen in jüngster Zeit allerdings minimal freundlicher klingen, gibt es bei HEXIS kein Erbarmen. Tracks wie “Exhaurire”, “Accipis” oder “Nunquam” (ja, das gesamte Album trägt lateinische Songtitel) schmettern mit massiver Wucht durch die Speaker und verbreiten durch die musikalische eine mentale Dissonanz, die im momentanen Sommerfeeling extrem verstörend wirkt. Mit “Aeternum” kann man auch den hellsten Tag binnen 46 Minuten in den trübsten Herbst verwandeln.
“Aeternum” überzeugt durch Intensität, bleibt aber nicht ohne Kritik
Es bleibt allerdings auch dabei, dass das Dargebotene auf Dauer immer noch ein wenig gleichförmig wirkt. Durch den Verzicht auf jegliche Melodie im konventionellen Sinne ist “Aeternum” gleichermaßen interessant wie anstrengend. Da die Ästhetisierung des Hässlichen in diesem Fall gewollt ist, trifft diese Bemerkung auch nicht den Kern der Kritik, sondern sollte eher als Warnung verstanden werden: Man sollte sich vor jeder Session im Klaren sein, ob man emotional gerade bereit für HEXIS ist oder lieber, sagen wir mal, zu DEF LEPPARD die Sangria schwenken möchte. Im Falle von “Aeternum” wird der Hörspaß durch eine leider sehr offensiv getriggerte Bass-Drum getrübt, die dem schönen Schmutz des HEXIS-Sounds einige organische Partikel rauben. Nichtsdestotrotz ein empfehlenswertes Album.
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