Ferum - Asunder / Erode

Review

2018 veröffentlichten die italienischen Death DoomerInnen FERUM ihre Debüt-EP „Vengeance“, und erst jetzt, vier Jahre später, folgt das erste Album in voller Länge. In der Zwischenzeit ist bei der Band einiges passiert: Gründungsdrummerin Angelica Pinetti stieg aus, ersetzt wurde sie durch den Esten Are Kangus von unter anderem GOD DISEASE, nachdem bereits Sängerin und Gitarristin Samantha Alessi (auch GOD DISEASE) 2020 nach Tallinn zog und Bassist Matteo Anzelini in Bologna zurückblieb. „Asunder / Erode“, so der Titel des Debütalbums der Truppe, musste also quer über den Kontinent und mit einem neuen Mitmusiker komponiert und eingespielt werden – und das in Zeiten der Pandemie. Warum vier Jahre zwischen Debüt-EP und -album liegen, sollte damit geklärt sein.

FERUM machen dort weiter, wo sie 2018 aufgehört haben

Musikalisch machen FERUM auf jeden Fall dort weiter, wo sie 2018 aufgehört haben: Noch immer spielen sie einen wuchtigen, schleppenden Death-Metal-Brocken, wenngleich „Asunder / Erode“ etwas professioneller produziert klingt als noch die 2018er-EP. Das italienisch-estnische Trio macht auch weiterhin keine Gefangenen, sondern kümmert sich vor allem um Grooves und wirklich fiese, teils beinahe schwarzmetallische Gitarren-Leads. Aufgelockert wird der Brocken durch das eine oder andere Experiment, wenn sie das Tempo in zum Beispiel „Belong“ nochmal ein Stück zurückschrauben und nur noch sakrale Keyboards fehlen, um das Attribut „Funeral Doom“ zu rechtfertigen. In „Monolithic Acquiescence“ greifen FERUM zu Ambient-Drone-Elementen, im darauffolgenden „Entrails Of Linnahall“ kontrastieren sie das mit flotteren Thrash-Einlagen (die allerdings nicht so richtig sitzen wollen).

„Asunder / Erode“ ist nicht perfekt, aber ordentlich

Perfekt ist „Asunder / Erode“ bei weitem nicht, dafür fehlt es dem Sound an Druck, dem Songwriting – bei allen kleinen Experimenten – an Abwechslung im Groben und Ganzen und vor allem an Ideen, die sich wirklich festsetzen. Sicherlich muss man FERUM zugutehalten, dass sie für dieses Album sicherlich nicht allzu oft mit der ganzen Band in einem Raum proben oder schreiben konnten. Trotzdem: Gute Ansätze sind vorhanden, in der Umsetzung – vor allem über die Spielzeit eines Full-Length-Albums – hakt es aber noch an einigen Stellen. Death-Doom-Alleshörer sollten trotzdem reinhören, ein spannendes Projekt sind FERUM nichtsdestotrotz.

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11.08.2022

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