POWERWOLF reihen sich mit „The Monumental Mass: A Cinematic Metal Event“ in die Reihe der Künstler ein, die die konzertarme Zeit mit einem Streaming-Event überbrücken wollen. Dabei wählten sie den gleichen Ansatz wie EPICA mit „Omega Alive“ oder DIE APOKALYPTISCHEN REITER mit „The March For Freedom“ und präsentierten den Fans Ende vergangenen Jahres ein vorher aufgenommenes, mit allerhand Extras, visuellen Effekten und Schauspieler:innen versehenes Gesamtkunstwerk, das nun im Nachhinein auf Blu-Ray, DVD und CD erscheint.
POWERWOLF halten die heilige Messe in vier Akten ab
Musikalisch kann das Ganze zum einen als Releaseshow für ihr damals noch recht neues Studioalbum „Call Of The Wild“ verstanden werden, zum anderen decken die 17 Songs exklusive Intro und Outro aber natürlich auch ein Best Of der vergangenen Jahre ab. Etwas schade dabei ist, dass ja die „Best Of The Blessed“-Compilation von 2020 auch noch nicht so alt ist, Stücke wie „Saturday Satan“ oder „In Blood We Trust“ auch in ihrer neu arrangierten Version nicht im Liveset auftauchen, der älteste hier dargebotene Song ist „Resurrection By Erection“, der Klassiker schlechthin vom „Bible Of The Beast“-Album.
Visuell überzeugt „The Monumental Mass“ dann um einiges mehr, die Band hat hier ein Konzept entworfen, das mit allerhand an Brimborium aufwartet und die einzelnen Stücke mit Schauspielerei untermalt. Bei „Demons Are A Girl’s Best Friend“ wird die „Nonne wird zum bösen Mädchen“-Thematik wieder aufgegriffen, die brennenden Engelsflügel bei „Venom Of Venus“ erinnern ein bisschen an die „Engel“-Performance von RAMMSTEIN, bei „Glaubenskraft“ performen die Wölfe auf einem leuchtenden und brennenden Kreuz und welches Element bei „Fire & Forgive“ im Vordergrund steht, sollte selbsterklärend sein. Sehr beeindruckend ist dabei die Orgel von Falk-Maria Schlegel.
„The Monumental Mass“ würde im Kino am besten wirken
Mit einem großen Fernseher und der passenden Anlage haben POWERWOLF hier eine spannende Alternative zum klassischen Livealbum geschaffen. Die Livekonzert-Atmosphäre bleibt wie bei den meisten Cinematic Events etwas auf der Strecke, aber es ist ja auch nicht als klassisches Konzert konzeptualisiert worden. Die Tonaufnahme ohne Bilder fällt dabei eindeutig hinten runter, es ist eben ein „Cinematic Metal Event“.
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