Belgien ist ja eigentlich immer schon für leckere Pralinen berühmt gewesen – für melodischen Black Metal eher weniger. Aber die Zeiten ändern sich nicht nur bei den Süßwaren, sondern auch in der Musik. Die fünf Burschen von Thurisaz haben sich genau diese Sorte von Musik vorgeknöpft und flechten auch ein paar folkige Passagen mit ein, die mir sehr gut gefallen. Hauptsache schön melodisch mag man denken, denn das meint man in jedem Song zu vernehmen. Dafür sind vor allem die ausgedehnten Keyboards verantwortlich, die mir zwar manchmal etwas zu stark präsent sind und den Gitarren die ganze Show stehlen, aber schlecht sind diese keinesfalls. Ich hätte mir vielleicht nur eine Idee mehr Gitarrenarbeit gewünscht. Aber man kann es nicht Jedem recht machen. In so einer Pralinenmischung sind auch immer Schokostücke, die man nicht so gerne mag, aber nächstes Mal kauft man sie sich wieder, weil die anderen so verdammt lecker waren, dass man die nicht so guten einfach so verdrückt ohne nachzudenken.
Bevor ich mich jetzt aber in irgendwelchen Vorurteilen verstricke, bleibe ich lieber bei der Musik, denn die lieblichen Keyboards haben auch einen Gegenspieler, der sich vor allem im Gröhl- und Kreisch-Gesang der Sänger äußert. So eine Gesangsvielfalt bekommt man selten geboten! Ist aber sehr erfreulich zu vernehmen und steigert natürlich auch das Interesse an dieser Platte. Auch cleanere Gesänge kommen drin vor, das aber eher vereinzelt (hier z.B. „A Timeless Flame“, „When Images Are Fading“ oder auch sehr schön in „Endless…“).
Einen Song besonders hervorheben möchte ich nicht, denn die Gesamtheit besticht bei dieser Platte. Beinharte Metaller werden einen großen Bogen um dieses Debüt der Belgier machen, Leute mit Sinn für Melodie und Schönheit können aber getrost zugreifen und viele wundervolle Melodien genießen.
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