Unter den Listen der meisterwarteten Alben des Jahres 2004 fanden sich God Among Insects stets auf den vorderen Plätzen, aber wie solls auch anders sein bei dem Personal, das an der nordischen All-Star Scheibe Hand angelegt hat? In den Hauptrollen finden sich Vocalist Emperor Magus Caligula (Dark Funeral, The Project Hate, Ex-Hypocrisy), Basser Tomas Elofsson (Santification), Drummer Tobben Gustafsson (Vomitory) und Gitarrista Lord K Philipson (The Project Hate) und um es mit den Worten der bandeigenen Website auszudrücken: „Mit der Kombination aus um einen Ton unter der erniedrigten Oktave, ausgehend vom regulären E, tiefer gestimmten Gitarren, sprengenden Drums mit Tonnen von Double Bass, Vocals aus den tiefsten Tiefen der Hölle und einem Bass, der tief genug ist, um Christenblut aus Angst zum Sieden zu bringen, beweisen God Among Insects, wer die wirklichen Jünger der Apocalypse sind.“. Was fällt auf? Klar, hier ist keine Rede von Melodie und somit gebärt sich dieser kleine Silberling ganz im Sinne dieser eindeutigen Aussage. Das hier ist für die Freunde des „wahren“ Death Metal, hier wird Prügelei bis zur Gehirnschmelze geboten. Das Riffing konzentriert sich mehrheitlich auf das für den DM der 90er typische Midtempo und bildet mit den bollernden Tiefenfrequenzen eine dermaßen fette Soundwand, die jedes Gerippe auf einem schwedischem Friedhof unterhalb sechs Fuß in nullkommanichts zum Ursprung allen Seins, dem Staub, zerbröselt. Und wo wir schon mal bei SFU wären: Mr. Barnes, kleine Nachhilfe gefällig? Caligula hätte da was für sie. Ein beeindruckendes und pervers überzeugendes Stimmorgan, das mit sterbendem Gurgeln und Röcheln dem, der keinen Meister kennt, auf die bestmögliche Art seine Huldigung darbietet. Bestialisch auch die Produktion, die, nicht wie bei artverwandten Höllencombos, beim ersten Ton wie ein klappriger Leprakranker in alle Richtungen fetzt und nicht mehr in ihren Einzelteilen zuzuordnen ist, sondern ein sauber erhaltenes Skelett für die Legionen des dunklen Fürsten abgibt. Bleibt noch die Abwechslung. Bei dieser Art der Musikinstrumentenmalträtierung ist es nun mal schwer besonders originell und einfallsreich zu klingen, weshalb die Erlangung der uneingeschränkten Aufmerksamkeit des Hörers zwecks seiner Rekrutierung zu einem willenlosen Werkzeug des Gehörnten nicht ganz funktioniert. Das Ausfahren des Zeige- und des kleinen Fingers gepaart mit Propeller spielen funzt aber perfekt. Falls obiges Zitat eine Bauanleitung ist, God Among Insects hätten im Handwerkerkurs „Akkustische Apokalypse“ mindestens eine 2 verdient.
Ein wirklich geiles Album! Hätte nicht gedacht, dass der Ex-Hypocrisy Sänger bei Dark Funeral und The Project Hate ist. So lernt man auch wieder etwas dazu. God Among Insects spielen einfachen, ehrlichen und nicht zuletzt überzeugend guten Death Metal. So soll’s sein!