Crashpoint - Millions Of Figurines

Review

„Millions Of Figurines“ ist bereits das zweite Album der Tschechen CRASHPOINT, von denen außerhalb ihrer Heimat noch niemand wirklich Notiz genommen zu haben scheint. Zudem ist das Werk eigentlich bereits zwei Jahre alt, aber aus irgendwelchen Gründen, ich vermute vertriebstechnische, kommt Deutschland erst jetzt in den Genuss des Teils.

Und ein Genuss ist „Millions Of Figurines“ allemal. Da ist man als Mitteleuropäer schon fast so weit, mal wieder sämtliche Vorurteile aus der Schublade zu holen, bezüglich mangelnder Professionalität etc., drückt auf Play und schämt sich. Ganz fürchterlich. Denn CRASHPOINT legen, unbeachtet scheinbar vom absoluten Großteil der Szene, ein beachtliches Niveau vor, das sich international hinter Niemandem verstecken muss. Die Musik der Band dürfte all jene ansprechen, die sich eine Mischung aus TOOL, KORN, A PERFECT CIRCLE, PITCHSHIFTER und ähnlich gelagerten modernen Bands vorstellen können – und so manchen mit ihrer enormen Qualität überraschen. Bei CRASHPOINT groovt und knarzt es an allen Ecken und Enden, besonders die weitgefächerte Dynamik, die seelenruhigen, düsteren Klangteppiche im Wechsel mit den Ausbrüchen in den Refrains und Bridges erinnern nicht selten an die kalifornischen Vorbilder. Maynard James Keenan ist ein hörbarer Haupteinfluss für Sänger Hanzi, dieser intoniert seinen Seelenstriptease ähnlich flüsternd-aggressiv. Auch wenn er bei einer ruhigen Nummer wie „Room No. 13“ stellenweise noch leicht neben der Spur liegt, authentisch ist seine Darbietung allemal.

Auffällig ist auch das Können der Band als Gesamtes, wie vor Allem die Instrumentalnummer „Medusa Eye“ beweist. Groovig, mit dezenten Samples untermalt, technisch nicht herausragend, aber ungeheuer effektiv. Immer ein wenig unterkühlt, nie steril und emotionslos. „Fly Hunter“, „In Penumbra“ und „Digital Jesus“ sind vielleicht die Highlights des Albums, das zwar auch noch einige etwas beliebige Parts enthält, insgesamt aber stolzschwellender Brust überzeugen kann.

CRASHPOINT sind in jedem Falle im Auge zu behalten.

17.10.2010

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