Nach einer EP („Draconian Death Curse“ von 2021) veröffentlichen die US-Amerikaner SPITER im Juni ihr Debütalbum „Bathe The Babe In Bats‘ Blood“. Dass es darauf nicht unbedingt niveauvoll oder gar schöngeistig zugeht, wird klar, sobald man die Tracklist betrachtet: Der Opener hört auf den geschmackvollen Namen „Suicidal Blood Fucker“, die „Full Satanic Power“ besingt das Trio aus Philadelphia, Pennsylvania, genauso wie die „Transylvanian Night“ oder „Living Nightmare[s]“. Klar soweit?
Ohne Erwartungshaltung machen SPITER eine Menge Spaß
Gut, denn jetzt wo die Erwartungshaltung heruntergeschraubt ist: „Bathe The Babe In Bats‘ Blood“ macht Spaß. Im Selbstverständnis der Band aus dem Umfeld von SHITFUCKER (auch so ein stilsicherer Name …) werden Black Metal und Punk gemischt, was so auch hinkommt. Die Speed-Metal-Einflüsse, zum Beispiel im bereits genannten Opener, in „Phantoms“ oder „Spider Biter“, sollen trotzdem nicht unerwähnt bleiben. So ergibt sich im Großen und Ganzen ein Gemenge irgendwo zwischen punkigeren MIDNIGHT, schwärzeren TOXIC HOLOCAUST und den Japanern ABIGAIL. Immer flott, immer auf den Punkt, ohne Feinheiten, aber auch ohne Längen sauber heruntergeschrubbt, das ist SPITER. Ganz bestimmt nicht mehr … weniger aber auch nicht.
„Bathe The Babe In Bats‘ Blood“ ist perfekt für die richtige Situation
Spätestens, wenn Sänger und Gitarrist Richard Spider (alias Richard „Demonbitch“ Benson von genannten SHITFUCKERn sowie den Speed Metallern NUKE) in unter anderem „Transylvanian Night“ oder „Living Nightmare“ seinen irgendwie schiefen, aber gleichzeitig auch passenden Fenriz-Klargesang auspackt oder die Band in „Foreshadow“ pop-punkige Background-Who-ho-hos ins Rennen schickt, ist klar: Unter zwei Promille beziehungsweise unter 200 Stundenkilometern auf der Autobahn sind SPITER kaum zu genießen. Aber auch für solche Situationen braucht man ja Mucke, die zu Porno-Sonnenbrille und Achtzigerjahre-Rotzbremse passt. Genau das sind die Situationen, in denen man zu „Bathe The Babe In Bats‘ Blood“ genauso gut greifen kann wie zu MIDNIGHT, zu HELLRIPPER oder zu ABIGAIL. In jeder anderen Situation sind die Originale aber vielleicht zu bevorzugen.
Die CD- sowie die digitale Version erscheinen am 18. Juni 2022. Die Vinylversion verspätet sich und soll später im Jahr hinterherkommen.
Für diesen „Humor“ war ich schon mit spätestens 20 zu alt..
Ach was! Der Møller schreibt wieder? oO
Juhu! Herr Möller ist zurück und bespricht wieder grenzwertiges. Ich harre der Diskussionen, die unweigerlich folgen werden 🤣
macht richtig Laune die Mucke, punkig, geht nach vorne, alles andere, also Text, Optik usw asozial 🙂
erinnert mich immer mal wieder an Impaled Nazarene
Danke für das Review
Link
https://www.youtube.com/watch?v=P5at07Lghvw
Ballert tatsächlich sehr amtlich. Dazu fett und rotzig produziert, geil. Manchmal muss es eben asozial sein, nur schöngeistig wird auf Dauer auch langweilig.
<3