Korum - No Dominion

Review

Die Pariser Formation Korum setzt mit „No Dominion“ unbeirrt ihren Kurs fort, den sie schon auf dem Vorgänger „Son of the Breed“ eingeschlagen haben. Extrem technischer Death Metal vereint sich mit Jazz und trifft dabei auf Hardcore und Grunzgesang. Dass so eine konfuse Mischung wohl kaum eingängig ist und die Ohren erstmal auf Selbstverteidigung schalten, ist da fast schon selbstverständlich. „No Dominion“ ist kein Easy Listening Death Metal, sondern fordert die ganze Aufmerksamkeit von seinem Hörer. Wer sich nicht die Muse nimmt, um sich in das Album herein zu hören, wird kaum die Qualitäten entdecken, die in den neun Songs stecken. Wie schon auf „Son of the Breed“ sorgt Bassist Christophe Nedelec in dem Wirrwarr für die jazzige Basis und die Growls, während Sänger Olivier Delecroix sich die Seele aus den Leben schreit. Gitarrist Nicolas Coudert packt jedoch diesmal noch mehr abgefahrene und gesteigerte Gitarrenleads aus, was dem Album nur gut tut. Im Vergleich zu seinem Vorgänger fällt weiter auf, dass Korum in ihrem Songwriting noch kompakter und zugleich komplexer geworden sind. Grooveparts, Thrash Metal Attacken, jazzige Bassläufe , abgefahrene Leads und chaotisches Hardcore Geschreie gehen in einander über und vermischen sich als wäre es das Normalste auf der Welt. Holprige Stellen oder umständliche Übergänge existieren auf „No Dominion“ einfach nicht. Dabei halten sich wirre Knüppelparts mit handfesten Hammerriffs und packende Leads so die Waage, dass dem Hörer weder die Puste ausgeht noch er entnervt aufgibt. Überraschend mögen auch die ruhigeren Stellen sein, die diesmal ihren Weg auf die Platte gefunden haben. „Soars“ und „Ex Post Facto“ beginnen fast schon besinnlich und transportieren ein wenig die Stimmung von Slayers „Season in the Abyss“, bevor sie sich langsam in das typische Korum Chaos steigern. Als Fazit kann ich nur sagen: Ein rundum gelungenes Album.

05.08.2004

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