Kollege Klaas hat sich noch letztens über die schlüpfrigen Franzosen GRONIBARD ausgelassen, auch hier bleiben wir beim Grind, allerdings wird es diesmal tierischer. Die deutschen Ziegenliebhaber MILKING THE GOATMACHINE haben scheinbar die Euter dicke, denn ihr neues, mittlerweile schon achtes Album schimpft sich „Nach Uns Die Grindflut“. Und darauf gibt es erneut albenfüllend in deutscher Sprache vierzehn mal vor den Latz. Auch die Produktion ist dieses mal im Vergleich zum Vorgänger ein wenig ranziger ausgefallen, was wohltuend an viele 90er-Grindplatten erinnert.
Es wird sich über vieles ausgelassen: Großzähnige Nagetiere, warum hier Stroh rumliegt, das Liegenlassen von Mobiliar im Feld, Leute die einem ans Euter wollen und vieles mehr. So weit, so bekannt. Das macht auch durchaus Laune und wird sicher auch live die Fans sich ihre Hufe im Pit ablaufen lassen. Im Grunde gilt aber auch schon wie für den Vorgänger „From Slum To Slam – The Udder Story„ein wenig: Kennste einen, kennste alle.
„Nach Uns Die Grindflut“ liefert MILKING THE GOATMACHINE konsistent wie Ziegenkäse
Ob es die Pigsqueals sind, Breakdowns, aber auch Crust oder Thrash-Einflüsse, Old-School mit Attitüde und Spaß dabei waren MILKING THE GOATMACHINE ja schon immer. Über viel mehr als ein solide reicht es aber auch auf Album Nummero Acht mittlerweile nicht hinaus. Wer schon vorher nichts mit dem Ziegen-Death-Grind anfangen konnte oder hier grosse Sprünge erwartet, erntet ein NÄÄÄHHH! Wem die Runde „Piccolo im Streichelzoo“ allerdings schon reicht, der kann sich durchaus beschwingt mit einer „Nach Uns Die Grindflut“-Einstellung ans neue Album von MILKING THE GOATMACHINE machen.
Denn bis auf kleine Unterschiede in Sound oder der kleineren Schwerpunktverschiebung in ihrem Deathgrind bieten MILKING THE GOATMACHINE einfach nur erneut das, was sie am besten können: Unterhaltsamen, ja gar spaßigen Deathgrind, der allerdings auch vielleicht nicht alle Böcke hinterm Stall hervor lockt. Aber Ziegen sind das Meckern ja bekanntlich eh gewohnt.
Kompletter Schrott und das Songwriting inklusive der Produktion eine glatte Frechheit lol. An einem Wochenende zusammengeschissen wie Sanity’s Dawn zu ihren „besten“ Zeiten.
Wer echten Grind entdecken möchte checkt Phobia (US) und Wormrot. Für die ‚Pipikacka Ugga Ugga ich tanz im Kreis mit Frank Mullen Gedächtnishand‘ reicht es natürlich. Der Connoisseu greift indessen zur letzten Gadget, oder noch besser Antigama ❤️.
Wat sachste? Ja, ja ich halt ja schon die Fresse, respektive die Griffel still.
Korrektur: Fraktion, Connaisseur.
Antigama. Find ich sehr gut. Selfmadegod Records machen für Freunde gepflegten Krachs manchmal sehr gute Sachen. Rottenness und Dormant Ordeal. Find ich gut. Milking The Goatmachine sind nette Leute. Machen aber sehr langweiliges Zeugs.
Dormant ordeal ❤️