Love Amongst Ruin - Love Amongst Ruin

Steve Hewitt war über 10 Jahre lang der Schlagzeuger und einer der Songschreiber von PLACEBO. Nach deren Album „Meds“ scheint es allerdings Differenzen über die musikalische Ausrichtung gegeben zu haben, auch persönlich soll einiges im Argen gelegen haben. Was machten PLACEBO? Holten sich einen neuen Trommler und veröffentlichten letztes Jahr „Battle For The Sun“, welches ähnlich erfolgreich war wie alles, was die Briten bisher veröffentlicht haben.

Und was machte Hewitt? Er gründete LOVE AMONGST RUIN und rührte aus bekannten wie neuen musikalischen Einflüssen einen neuen Cocktail. Während PLACEBO immer auf ihrem SONIC-YOUTH-Fundament fußten, schielt Hewitt mit seiner neuen Band zu den Nachbarn des Alternative Rock. Hier ein bisschen Stoner á la QUEENS OF THE STONE AGE, dort ein bisschen Hard Rock, hinzu kommen Anflüge von Wave (NEW ORDER und DEPECHE MODE lassen grüßen), Punkflair und ein Hauch Post-Rock.

Wenn man bedenkt, dass Hewitt bei Platin-Alben wie „Without You I’m Nothing“ seine Finger im Spiel hatte, fragt man sich, warum er sich in dem dichten Beziehungsgeflecht der Stile so verheddert. Der Anlauf, der mit der Single „So Sad“ sowie „Alone“ gestartet wird, geht zwar gut los, aber echte Top-Songs aus erfahrener Hand hören sich anders an. Das Album geht mit echten Höhepunkten leider sehr sparsam um, ausgerechnet in den ruhigeren Momenten, wie z.B. beim hörenswerten „Truth“, fahren LOVE AMONGST RUIN zur Bestform auf. Soll es aber rockend zur Sache gehen, nutzt auch der Einflussreichtum nichts, wenn er nicht belebend wirkt. So hart es klingt, aber teilweise schrammt dieses Album trotz aller guten Vorsätze, trotz vertrauter Alternative-Klänge manchmal arg an der Schlaftablettenwirkung vorbei.
Mit Liebe gemacht, geeignet für offenherzige Rocker, aber weit entfernt von alten Glanztaten.

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