BODYSNATCHER legen dieser Tage mit „Bleed-Abide“ ihr drittes Studioalbum vor, das auf das Anfang 2020 veröffentlichte „This Heavy Void“ folgt. In den USA erspielte sich die Band bereits eine beachtliche Fanbasis und geht derzeit mit DYING FETUS und CHELSEA GRIN auf Tour. Musikalisch bewegt sich die Combo im klassischen Death- und Metalcore-Fahrwasser.
BODYSNATCHER – Bass, Beats, Breakdowns
Die ungefilterte Aggression der vierköpfigen Band aus Florida entlädt sich bereits kurz nach dem Intro „Bleed“, auf das „Abide“ folgt, der erste von zwölf weiteren Brechern. Über gut vierzig Minuten präsentieren BODYSNATCHER Songs, die sich meistens um die drei Minuten einpendeln und zwischen brutalen, tief gestimmten Breakdowns und brutalem Geprügel bewegen. Über allem thronen die für das Genre gewohnt tiefen Growls von Sänger Kyle Medina.
Fans von Bands wie SUICIDE SILENCE oder ALL SHALL PERISH sollten an „Bleed-Abide“ ihren Gefallen finden. Das Album ist fett produziert, drückt ordentlich aus den Boxen und sollte bei Konzertbesucher:innen die moshpitüblichen Muskelzuckungen auslösen. Textlich geht es um persönliche Erfahrungen, Unrecht und teils fast philosophische Themen („Wired For Destruction“). Um die Lyrics verfolgen zu können, muss man aber logischerweise mitlesen.
Obwohl alle Songs erwartungsgemäß die sprichwörtliche Hütte einreißen, haben BODYSNATCHER nicht viel musikalische Abwechslung zu bieten. Auf Grund der Albumlänge und der Gesamtqualität der Songs ist das nicht weiter schlimm. „Bleed-Abide“ könnte gut ein 45-Minuten-Gig auf einem beliebigen Festival am frühen Nachmittag sein, um die eingerosteten, verkaterten Knochen wieder für die Headliner des Abends bereit zu machen.
„Bleed-Abide“ – Deathcore-Fans werden hier komplett bedient
Es muss sie ja geben, die Alben, die Genrefans sofort befriedigen. Dass eine radikale Stilwende oder zu wildes Experimentieren in diesem Genre stark nach hinten losgehen kann, mussten SUICIDE SILENCE bei ihrem selbstbetitelten Album anno 2017 erfahren. Diese Gefahr laufen BODYSNATCHER mit ihrem neuesten Wurf „Bleed-Abide“ nicht. Es gibt den Genrefans genau das, was sie erwarten.
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