Beyond The Embrace - Insect Song

Ich tue mir immer schwer damit, Bands in irgendeiner Form Anbiederung oder Kalkül vorzuwerfen, aber im Falle BEYOND THE EMBRACE kann ich mich eines dementsprechenden Eindruckes einfach nicht erwehren. Schipperte ihr Metal Blade-Debüt „Against The Elements“ vor zwei Jahren ganz klar im Fahrwasser der damals durchstartenden IN FLAMES und SOILWORK, wurde 2004 noch eine weitere Band zum Einflussbereich dazu addiert: KILLSWITCH ENGAGE. Komisch nur, dass diese Truppe (oder gemeinhin der MetalCore) gerade DER Trend im Hartwurstsektor ist. Somit tue ich mir irgendwie schwer, bei den sechs Amis von einer natürlichen Entwicklung zu sprechen. Musikalisch geht „Insect Song“ dabei durchaus in Ordnung. BTE haben im richtigen Verhältnis melodischen Schwedentod, thrashiges Riffing und pumpende HC-Attacken zusammengerührt, einzig die durchgängige Brillanz und Durchschlagskraft der Vorbilder wird nicht erreicht. Genauso ergeht es Sänger Shawn Gallagher, dessen stimmliche Eckpfeiler James Hetfield, Speed Strid und Howard Jones sind. Eigentlich nicht die schlechtestes Referenzen, aber deren Persönlichkeit, Charisma und Power blitzt in seinen Vocals nicht durchgängig auf. Trotzdem muss man BTE zugestehen, ein paar coole MetalCore-MeloDeath-Kaliber auf „Insect Song“ verewigt zu haben (z.B. „Fleshengine Breakdown“ oder „Within“), die ohne Zweifel zu höherem berufen wären, hätten sie nicht immer den faden Beigeschmack dieser kalkulierten Nachahmung und Anbiederung. Heutzutage eigenständig zu sein, ist schwer. Das wissen wir alle. Aber muss man deswegen sein Fähnchen so offensichtlich in den Wind hängen? So gibt es für ein an sich ganz gutes Album Punktabzug, denn der eingangs vorgetragene Vorwurf ist in meinen Augen leider bewiesen.

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