Graffio - Where There Is Decay, Life Would Thrive

Review

Eigentlich als Soloprojekt im Jahr 2014 in Rosenheim gestartet, sind GRAFFIO mittlerweile zu einer Band herangewachsen und machen sich mit mehreren Gastmusikern an das Debütalbum. „Where There Is Decay, Life Would Thrive“ hat die Band selbst aufgenommen, im kleinen Studio Buff-Zack Records produziert und soll als klare Underground-Veröffentlichung verstanden werden.

GRAFFIO denken groß und überraschen mit ihrem Debütalbum

Wirklich einordnen lässt sich der Stil von GRAFFIO nicht. Die Combo leuchtet sämtliche Möglichkeiten des Metals aus, streift und verwurstet sie mehr oder minder transparent und dominant. Ebenso vielfältig zeigt sich die Band auf lyrischer Seite und bedient sich neben dem Standardprogramm mit Texten auf Deutsch und Englisch auch dänischen, italienischen und lateinischen Versen. „Multilingual heavy metal from Bavaria“, wie die Band selbst sagt.

GRAFFIO denken dabei sowohl konzeptionell als auch musikalisch ambitioniert. Hinsichtlich der kompositorischen Arbeit greift die Band diesen Gedanken ebenfalls auf und schafft mit „Where There Is Decay, Life Would Thrive“ ein groß angelegtes Album, welches mit einem beinahe ruhelosem Stil häufig für Überraschungen sorgt. Bei dieser Vielfalt kann nicht jede Idee bis zum Ende gelingen, aber insgesamt ist die stilistische und konzeptionelle Abwechslung die große Stärke des Albums.

Etwas weniger gut ist der Sound der Platte, der mit zeitgenössischen Produktionen nicht mithält und die volle Durchschlagskraft des Albums marginal hemmt. „Where There Is Decay, Life Would Thrive“ klingt nicht vollständig ausgeglichen. Underground-Charme sagen die einen, verschenkte Chancen zur vollständigen Entfaltung die anderen.

Viel Licht und ein wenig Schatten – „Where There Is Decay, Life Would Thrive“

Insgesamt ist „Where There Is Decay, Life Would Thrive“ ein durchaus spannendes Debütalbum mit ambitionierten Ansätzen, einer ganz eigenen Stilistik und vielen guten kompositorischen Ideen. Technisch würde GRAFFIO etwas mehr Substanz in Sachen Produktion gut zu Gesicht stehen. Dennoch eine spannende Geschichte für aufgeschlossene Hörer.

07.04.2022

Stellv. Chefredakteur

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