Mandylion - Schattenschlag
Daniel.Popp 
Dem ein oder anderen mag MANDYLION noch als Quartett oder sogar Quintett bekannt sein. Im Jahr 2005 erfolgte dann allerdings der große Split. Übrig blieben nur noch Gabriel und Zamiel, die das Projekt alleine fortführten. Jetzt, sechs Jahre später, stellen sie die veränderte Band der Öffentlichkeit erstmals in Form eines neuen Albums vor: “Schattenschlag“.
Hier präsentieren sie grundsätzlich erst einmal das, was die Band schon immer ausgemacht hat: düster-atmosphärischen Gothic. Die Songs auf diesem Album entführen den Hörer und nehmen ihn mit in eine Welt des Schmerzes und des Verlustes. Dabei setzen die beiden Musiker stark auf die Aussagekraft ihrer Texte und benutzen die Musik lediglich, um ein gewisses Ambiente zu erschaffen, in dem diese wirken können. Dieses minimalistische Konzept wirkt meistens sehr ruhig und erinnert an die akustischen Nummern von ASP. Natürlich hatte auch Produzent Carlos Perón wieder seine Finger mit im Spiel. Und so erscheint es fast nur logisch, dass der Klang des Materials hin und wieder auch einmal an WOLFSHEIM erinnert.
Genau dieses Konzept ist es allerdings auch, was ein Problem beim Genuss des Albums darstellt. Oftmals wirken die Songs zu eindimensional. Sie haben zu wenig Tiefgang und beziehen ihre Emotionalität nur aus den Lyrics. Die eigentliche Musik läuft dabei nur nebenher. Einfache Schlagzeug-Strukturen, einige Keyboard-Melodien und sehr seltene und sehr weit in den Hintergrund gemixte Riffs sind alles, was von der Combo geboten wird. Es fehlen einfach mitreißende Rhythmen und eingängige Gitarren-Arbeit, um das Material an den Mann zu bringen.
Somit ist “Schattenschlag“ ein Album voller Kontraste geworden. Was die Intensität von Gefühl und Atmosphäre angeht, spielen die neuen MANDYLION in der ersten Liga. Musikalisch fallen sie allerdings stark ab und finden sich maximal noch in der Bezirksliga. Vielleicht hätte der ein oder andere Mitstreiter der Band dann doch gut getan.
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