ANGER MANAGEMENT – diesen Namen sollten sich all jene merken, die der Verquickung von Metal und Hardcore aufgeschlossen gegenüber stehen. Denn die junge Band präsentiert auf ihrer Debüt-EP “Beyond The Threshold Of Pain“ Metalcore mal etwas anders. Poppige Melodien fehlen vollkommen, stattdessen wird von Anfang bis Ende eine volle Breitseite abgefeuert. Vergleichen lässt sich die Scheibe ansatzweise mit Genrevertretern wie LAMB OF GOD oder auch der “Great Southern Trendkill“-Platte von PANTERA.
Besonders das Riffing der ersten beiden Lieder erinnert stark an PANTERA und auch die Stimme von Sänger Matt Cox ähnelt phasenweise der von Phil Anselmo. Eine Kopie des PANTERA-Shouters ist Cox aber keineswegs. Dafür agiert er viel zu variabel und setzt neben Growls und Screams auch Hardcore-Shouts ein. In härteren Momenten schimmert in den Gesangslinien auch ein wenig ARCH ENEMY durch. Immer wieder lassen sich zudem flotte Uptempo-Parts vernehmen, die von frühen THE HAUNTED-Werken stammen könnten. Aufgebrochen wird die Struktur der Songs von Zeit zu Zeit durch Breaks und Hardcore-typische Beatdown-Parts.
Einen Anspieltipp zu äußern würde der homogenen EP nicht gerecht. Dennoch sticht “Eyes Of The Lifeless“ etwas hervor. Der Song beginnt mit einem SLAYER-artigen, chromatischen Gitarrenriff und steigert sich schnell zu amtlichem Geprügel mit rhythmisch absolut tightem und daher drückendem Zusammenspiel. Da Matt Cox zudem noch exakt auf den Groove shoutet, wird der Song zu einer absoluten Walze. In der Mitte gibt es noch ein kurzes, aber knackiges Gitarrensolo und ein tolles Beatdown-Break. Fazit: Der Song hat alles, was man sich in diesem Genre nur wünschen kann!
Insgesamt legen ANGER MANAGEMENT also ein überaus gelungenes Debüt vor, dem es an nichts fehlt. Sowohl die Produktion als auch das Songwriting bewegen sich in einer gehobenen Liga. Große Überraschungen oder pfiffige Wendungen sucht man vergebens, aber das muss bei dieser Art Musik auch gar nicht sein. Die Platte geht einfach vorwärts – straight into the face, um es auf eine plakative Formel zu bringen. Damit lassen mich ANGER MANAGEMENT nach fünf Songs und rund 18 Minuten mit nur einem Wunsch zurück: Mehr davon!
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