Wolf - Shadowland

Review

Soundcheck April 2022# 10

Nachdem WOLF ihr letztes Album „Feeding The Machine“ (2020) mit erneuerter Mannschaft präsentierten, hat sich das Line-Up der Schweden wieder gefestigt. „Shadowland“ ist inzwischen das neunte Album der Band aus Örebro, die auch schon auf eine über 25jährige Karriere zurückblicken kann!

Die Pflege des eigenen Vermächtnisses

An der grundlegenden bewährten Ausrichtung werden WOLF wahrscheinlich nie etwas ändern, und das ist auch gut so. Die Truppe bleibt ihrem klassischen, dunklen und melodischen Heavy Metal / Power Metal der alten Schule treu, inklusive minimaler Ausflüge in Speed und Thrash Metal-Gefilde. Puristisch und dennoch dynamisch, mit all den Trademarks von WOLF durch und durch. Die Band betreibt weiter Pflege ihres eigenen Vermächtnisses und steht für Beständigkeit. Aber das sagt eben doch noch nicht alles über „Shadowland“ aus.

Vom hungrigen Leitwolf

Denn zumindest ein Teil von „Shadowland“ wurde eigentlich unter ganz anderen Voraussetzungen und Absichten geschrieben. Noch bevor WOLF eine komplett neue Rhythmusgruppe mit Bassist Pontus Egberg (KING DIAMOND) und Schlagzeuger Johan Koleberg (ex-THERION, ex-LIONS’S SHARE) bekamen, hatte Niklas Stålvind, das einzige ständige Mitglied der Gruppe, bereits vier Songs geschrieben, die jetzt auf „Shadowland“ sind. Diese entstanden laut Niklas mit der Idee, sie vielleicht für ein Soloprojekt zu verwenden. Wenn das Ergebnis dann wie im vorliegenden Fall nach WOLF klingt, muss man feststellen, dass Stålvind nicht nur der hungrige Leitwolf, sondern WOLF ist.

„Shadowland“ setzt dort an, wo „Feeding The Machine“ aufhörte. Der kraftvolle Opener „Dust“ ist eine klassische WOLF Uptempo-Nummer, heavy mit düsteren Riffs und melodisch, so typisch für das stark von der NWOBHM inspirierte schwedische Rudel. Erinnert stilistisch stark an das „The Black Flame“ Album. „Visions For The Blind“ ist ein super melodischer Ohrwurm, während das eindringliche, epische „Rasputin“ im Midtempo gehalten etwas von „Hail Caesar“ von „Ravenous“ hat. Beide Songs beschäftigen sich mit historischen Persönlichkeiten und bestechen durch knackige Riffs und höchst eingängige Refrains. Auch das ausdruckstarke „Exit Sign“, das sich inhaltlich mit Selbstmord beschäftigt, ist wie eine Reise in die eigene Vergangenheit von WOLF. Ein richtig schnelles Stück Metal voll purer Energie und starken Riffs und Melodien, erinnert an „Hope To Die“ („Legions Of Bastards“). Vieles klingt auf „Shadowland“ also irgendwie vertraut und dennoch frisch.

Weitere Höhepunkte auf „Shadowland“ sind der griffige Titelsong, der JUDAS PRIEST-ige Stampf-Banger „The Ill-Fated Mr. Mordrake“ mit coolen Riffs, die flotte Speed-Nummer „Evil Lies“ sowie das atmosphärische, breitwandige „Seek The Silence“. Weniger gelungen ist dagegen das etwas zerfahrene „The Time Machine“.

WOLF haben im kraftvoll und glasklar produzierten „Shadowland“ ihre Stärken gebündelt und bieten gewohnt traditionellen Metal auf hohem Niveau, ohne altbacken zu wirken. Stark!

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28.03.2022

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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