Abbath - Dread Reaver

Review

Galerie mit 10 Bildern: Abbath - Party.San Metal Open Air 2024

Olve Eikemo also known as ABBATH spaltet die Szene alleine durch seine Existenz. Man mag einerseits schmunzeln, wie er als Mister Crabs breitbeinig den Gene Simmons des Black Metal gibt. Andererseits liefert der Mann musikalisch kontinuierlich ab, wenngleich der bissige Unterton frühester IMMORTAL-Alben wie “Diabolical Fullmoon Mysticism” oder “Pure Holocaust” längst einem Image aus Klischees und unbeholfener Rhetorik gewichen ist.

Heavy Rock statt Black Metal auf “Dread Reaver”

Und natürlich ist auch die rein musikalische Entwicklung weiterhin hörbar. Teilweise möchte man gar an JUDAS PRIEST denken, wenn der Opener oder auch “Myrmidon” aus den Boxen kriechen. Speziell letztgenanntes Stück weist aber ein hohes Maß an Innovation auf. Immerhin verliert der Song zwischendurch seinen NWOBHM-Charme und entwickelt sich fortan zur Circle-Pit-Nummer par excellence. Das macht schon Laune, keine Frage.

ABBATH gibt den Panda-Proll

Und dann rollt “The Deep Unbound” wieder mit sägenden Gitarren, Double-Bass und Eikemos unverwechselbarer Reibeisen-Stimme über einen hinweg. Bittersüß ist die Musik, gleichzeitig aber auch schön gefärbt mit klassischen Rock-Licks versehen. Das dick angelegte Mastering sorgt ebenfalls für viel Atmosphäre, wenngleich ABBATH in vergangenen Tagen damit die Kälte eines norwegischen Winters zum Ausdruck gebracht hätte. Heute klingt das mehr nach Spring-Break-Badehosen-Black-Metal. Und tatsächlich ließe sich während dem Hören von “Dread Reaver” oftmals ein bis zum Anschlag mit Gerstensaft gefülltes Trinkhorn empor recken und die ein oder andere nicht erkennbare Textzeile mitgrölen. Nicht etwa, weil man die Platte ohne Alkohol nicht packen würde. Viel mehr fordert die höchst maskuline Herangehensweise zum sofortigen Macho-Gehabe auf.

Der will doch nur spielen

Natürlich hört man auch ABBATHs Zuneigung zu MOTÖRHEAD durchblitzen, nicht zuletzt auf dem METALLICA-Cover “Trapped Under Ice”. Allzu ernst sollte man das natürlich nicht nehmen und sich stattdessen am schnellen und druckvollen Spiel erfreuen. Der Titeltrack schließt “Dread Reaver” mit einer breit angelegten Hymne ab und wird mit einem augenzwinkernden und ironischen Lachen eingeläutet. Und so reiht sich das Album irgendwo zwischen gut gemachtem, hemdsärmeligem Metal und standardisiertem Klischee-Gewusel ein. Mitnichten ein Klassiker, für die nächste Feier aber ein Party-Garant.

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11.04.2022

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15 Kommentare zu Abbath - Dread Reaver

  1. royale sagt:

    eigentlich hätte ich hier einen Kommentartsunami erwartet und nicht bei der belanglosen DF. Ich finde das Album recht gut, das es nicht so glattgebügelt und lupenrein klingt wie so manch andere Scheibe aus dem Genre und Umfeld. Nur das Cover finde ich recht seltsam, da es mich mehr an Dani Filth erinnert.
    Mr. Gene Simmons passt wirklich, nicht nur wegen seinem Auftreten und Posen, Abbath hat auch ein enormes KISS-Wissen. Da wäre ein, auf dem Felsen posender Abbath schon cooler gewesen.

    7/10
  2. Watutinki sagt:

    Manche Dinge sind so offensichtlich niveaulos, da lohnt es sich dann auch nicht mehr darüber zu diskutieren.

  3. royale sagt:

    ach komm! Abbath sind nichtmal bei NB 😉
    was ist es diesmal?

  4. nili68 sagt:

    Wahnvorstellungen. 🙂

  5. Stormy sagt:

    Jetzt macht ihr ihn wieder fertig und am Ende heißt es dann wie immer ich bin der Böse. 😉

    @Nili
    Auf den Punkt gebracht.

  6. Watutinki sagt:

    So böse wie Abbath kann ja keiner sein. Der ist Nutella mit dem Finger.

  7. casualtie78 sagt:

    Nutella iss man mit dem Löffel. Punkt. Aus.

  8. onlythewindremembers sagt:

    Punkt, Punkt, Komma, Strich – fertig ist das Mondgesicht.

  9. dan360 sagt:

    Why don’t black metal fans take showers?… because they prefer Abbath

  10. Watutinki sagt:

    ich finde eigentlich, dass wir das Niveau des hier ausgestellten Werkes, mit unseren Komentaren wunderbar eingefangen haben. Jedes weitere Wort erübrügt sich. :))

  11. TrVeManSchoh sagt:

    Geht ein Mann inne Bäckerei und sagt: „Guten Tach, ich hätt gern fünf Brote.“ – „Was, fünf?“ Da wird Ihnen ja die Hälfte hart.“ – „Na gut, dann geben Se mir zehn.“

  12. onlythewindremembers sagt:

    *hier obligatorisches Sitcom Lachen vom Band einfügen*

  13. ameisengehirn sagt:

    Liegt das an mir oder ist die Produktion matschig? Ich höre fast nur Drums?

  14. TrVeManSchoh sagt:

    Nein, das liegt nicht an dir. Habe mir den Senf auf analytischen Boxen angehört. Der Mix ist furchtbar. Ein einziger Matschhaufen, wie du schon gesagt hast. Der Bass ist kaum hörbar, die Leads werden vom Gerumpel fast völlig verschluckt, was beim Gesang auch stellenweise der Fall ist. Keine Ahnung, auf welchen Boxen Abbath das abgehört hat.