Vielleicht kommt euch das Cover von CLASH OF CULTURES irgendwie bekannt vor, denn wir durften bereits ein Exemplar in unserem Adventskalender an euch verlosen.
Ob das Spiel eines 24.-Dezember-Platzes würdig war, könnt ihr jetzt hier herausfinden.
Von der Siedlung zum Imperium
CLASH OF CULTURES „Monumental Edition“ ist die Neuauflage des gleichnamigen Ziviliationsspiels aus dem Jahre 2012 für 2-4 Expertenspieler. Wer Monopoly als annehmbare Abendunterhaltung wertet, muss also nicht weiter lesen.
Fans der dicken Regelbücher sollten jedoch die Krallen schärfen: Es wurden nicht nur alle Grafiken und Materialien deutlich aufgewertet, sondern auch gleich alle bisher veröffentlichten Erweiterungen integriert.
Nachdem ihr euch mit ausreichend Snacks und Getränken für einen langen (lang! Ich wiederhole: lang!) Abend eingedeckt habt, lässt sich jeder Spieler mit einem Siedler und einer Stadt in seiner Ecke des modularen Spielplans nieder. Ziel ist es, im Verlauf der sechs Spielrunden aus diesem Grundstein ein mächtiges Imperium aus Städten und Entwicklung zu erschaffen. Wer dadurch am Ende die meisten Siegpunkte erreichen konnte, gewinnt das Spiel.
Bis dahin ist es ein langer Weg, denn ihr müsst neben all den Baumaßnahmen auch die Entwicklung eures Volkes fördern und es gleichzeitig zufrieden halten. Wird euer Volk mächtiger, rücken euch Barbarenvölker, Piraten oder auch missgünstige Mitspieler auf den Pelz, gegen die ihr euch verteidigen müsst. Ob und mit welchen Mitteln ihr das tun könnt, wird natürlich sorgsam erarbeitet und lässt sich auf eurem Fortschrittstableau ablesen.
Gespielt wird CLASH OF CULTURES über sechs Runden, von denen jede drei Phasen mit je drei Spieleraktionen beinhaltet. Drei bis vier Stunden solltet ihr auf jeden Fall einplanen – unter der Voraussetzung, dass alle Mitspielenden den Inhalt des knapp 40 Seiten starken Regelbuches kennen.
Wie bereits erwähnt, befinden sich in der „Monumental Edition“ zahlreiche Module, die ihr nach eigenem Belieben ins Spiel integrieren könnt. Zum Beispiel könnt ihr neue Gebäude verwenden, Kavallerie und Kriegselefanten rekrutieren oder euer Fortschrittstableau erweitern, indem ihr bereits zu Spielbeginn eine Nation übernehmt und dadurch individuelle Fähigkeiten erhaltet.
Prall gefüllt
CLASH OF CULTURES befindet sich in einer knapp 4kg schweren Box und überrascht durch ein erfreulich überschaubares Sortiersystem. Alles hat hier seinen Platz und auch die insgesamt 350 Miniaturen lassen sich schnell zum Spielstart aufstellen – aber lasst euch unbedingt genug Zeit, um euch über den Detailgrad der Minis zu freuen.
Jedes Spielplanteil besteht aus vier Hexfeldern, die vorerst verdeckt ausgelegt werden, um im Spielverlauf erkundet zu werden.
„Oh, es hat Hexfelder, das ist bestimmt wie Siedler“
Es wird gewiss Menschen geben, die sowohl CLASH OF CULTURES, als auch SIEDLER VON CATAN mögen. Abgesehen von der geometrischen Struktur des Spielplans, haben die beiden aber wenig gemeinsam. CLASH OF CULTURES richtet sich ganz klar NICHT an Gelegenheitsspieler. Expertenspieler werden hingegen an dem Zivilisationsbrocken ihre wahre Freude haben. Das aufgewertete Material lässt die „Monumental Edition“ bereits beim ersten Öffnen schon besonders glänzen und macht Lust darauf, direkt aufzubauen. Das über 30 Seiten lange Regelheft könnte hierbei eine große Hürde darstellen, wenn Frosted Games nicht so gute Übersetzungsarbeit geleistet hätten. Es macht wirklich Spaß, die Regeln zu lesen und mit jedem Kapitel das Verständnis für die Rundenabläufe zu schärfen. CLASH OF CULTURES wirkt mit seinen wenigen Aktionsoptionen anfangs noch wie ein einfaches Spiel, aber die Verzahnung der Möglichkeiten wird sich im Spielverlauf zeigen und die Köpfe ordentlich rauchen lassen. Falls euch drei bis vier Stunden für ein Spiel zu lang erscheinen, haben die Autoren noch ein paar Varianten in den Anhang gepackt, um CLASH OF CULTURES zu verkürzen, aber dabei absolut nichts von der Spieltiefe einzubüßen. Beim „kurzen Spiel“ beginnt ihr mit zwei Siedlern und das Spiel endet bereits nach 4 Runden. Abendfüllend bleibt CLASH OF CULTURES aber dennoch.
Eine Runde aus erfahrenen Spielern, gute Regelvorbereitung und Zeit sind für CLASH OF CULTURES ein Muss. Belohnt werdet ihr mit viel Spaß dabei, eindrucksvolle Metropolen mit Weltwundern zu errichten, technologische und gesellschaftliche Fortschritte zu erzielen und jeden zu bezwingen, der sich euch in den Weg stellt.
Spieleranzahl:
Spielzeit: 180 – 240 Minuten
Verlag: Frosted Games / Pegasus Spiele
Sprachen: deutsch
Festivaltauglichkeit: Nein. Einfach nur nein.
Musikempfehlung:
Unsere Playlist zu diesem Spiel möchte erweitert werden! Ihr habt einen guten Tipp? Dann teilt ihn uns doch über den Serviervorschlag mit. Danke
Würfeln und blättern, statt lauschen und headbangen – In der Rubrik „Dice ´em All“ stellen wir euch ausnahmsweise keine Musik vor, sondern Rollen- und Brettspiele.
Ist auf alle Fälle interessant, preislich aber schon gehoben. Oft würde das Spiel nicht auf den Tisch kommen, befürchte ich. Dafür dürfte es aber wohl auch ein tolles Erlebnis sein, allein die Minis machen das Ganze ja schon besonders.
Wie ist es denn mit der Downtime bei mehr Spielern? Hält sich diese im Rahmen oder ist das Spiel mit zwei Spielern dann erträglicher? Gerade bei so langen Spielen geht einem ja schnell die Lust aus, wenn man lange auf Andere warten muss.
Mit zwei Spielern ist es zwar definitv schneller, aber es würde auch etwas Konfliktpotential (und somit vielleicht auch etwas Spielspaß) fehlen. Die Spielfeldgröße wird allerdings auch an die Spielerzahl angepasst, von daher muss es nicht immer eine große Runde sein.
Die Downtime ist sicher auch von der Mitspielergruppe abhängig, aber ich konnte entspannt meinen nächsten Zug planen und über mögliche Strategien nachdenken, bevor ich wieder am Zug war. Langweilig wurde mir in der Zeit nicht.
Der Preis ist auf jeden Fall gehobene Klasse und das Material sicher seinen Preis wert. Das Spiel sollte aber schon deutlich häufiger als einmal auf den Tisch kommen. Alleine schon aufgrund der zahlreichen Strategiemöglichkeiten.
Ja, das mit der Häufigkeit ist oft einfach ein Zeit- und manchmal auch Bequemlichkeitsproblem. Gibt doch immer Spiele, die schneller aufgebaut und runtergezockt sind, wo man dann auch Mal drei Spiele an einem Abend schafft.
Star Wars Rebellion ist ja auch sowas, ich spiele es gerne, aber die Zeit, die man darin versenkt, ist dann schon sehr kostbar. Deswegen muss das dann schon ein richtiges Event am besten mit Film danach sein, damit es sich gefühlt noch mehr lohnt das große Spiel auszupacken.
Und da spricht man noch nicht Mal von Twilight Imperium 😀
Da kann ich dir nur recht geben.