The Defaced - Anomaly

Review

Wer mit der Band DARKANE vertraut ist, weiß, dass diese die technische Messlatte immer extrem hoch ansetzen und das Beste für sie gerade gut genug ist. Ähnlich verhält es sich beim seit 1995 existierenden DARKANE-Ableger THE DEFACED. Die beiden Formationen teilen sich den Sänger und einen Gitarristen.

In der Tat verhält es sich auch so, dass THE DEFACED ihrem in der Szene bekannteren Pendant nicht gerade unähnlich sind. Allerdings setzt man mehr auf klaren Gesang, aggressive Shouts und Growls finden sich nur in den Strophen wieder, die Refrains sind durch die Bank äußerst melodiös und catchy. Hin und wieder findet man auch Passagen mit unverzerrten Gitarren vor, was für die nötige Abwechslung sorgt und die Songs äußerst interessant macht. Es muss eben nicht immer durchgebolzt werden, manche Kurven kriegt man einfach besser wenn man vorher kurz aufs Bremspedal tritt. Umso intensiver kann nach einem solchen Part ein grooviges Stakkato-Riff wirken. Diesen ständigen Wechsel zwischen heftigen Strophen und eingängigen Refrains plus gelegentlich eingestreuten ruhig-melancholischen Teilen kriegen die Schweden über die komplette Albumdistanz sehr gut hin. Alles ist hervorragend arrangiert, da gibt es kaum noch Luft nach oben.

Was bei “Anomaly“ auffällt, ist die Liebe zum Detail, vor allem was die Gitarrenarbeit betrifft. In fast allen Songs setzt man auf mehrstimmige Leads, die aber nicht kitschig klingen oder zu aufdringlich sind. THE DEFACED haben wirklich ein Händchen für schöne Melodien, die sie zudem noch hervorragend in Szene setzen. Auch die Gitarrensolos sind neben technischer Raffinesse kompositorisch großartig, weil sie immer songdienlich und höchstmelodiös sind. Insgesamt erinnert der Fünfer stellenweise stark an SOILWORK (deren ehemaliger Drummer Henry Ranta auch auf den ersten beiden THE DEFACED-Alben die Felle malträtiert hat), allerdings mit dem Unterschied, dass es auf “Anomaly“ keine Keyboards zu hören gibt.

Zu bemängeln habe ich eigentlich nur, dass sich die Nummern teilweise etwas gleichen. Das liegt möglicherweise daran, dass sich die meisten Lieder im Midtempo-Bereich bewegen und mit “Imprisoned Insolence“ sowie dem Opener “Remaining Eternal“ nur zwei schnelle Titel auf dem Album sind. Außerdem sind insbesondere auf der zweiten Hälfte des Longplayers auffällig häufig ruhige Passagen anzutreffen, was mir nicht so zusagt, weil es doch etwas den Drive herausnimmt. Das ist letztendlich aber natürlich wie so oft reine Geschmackssache. Wem also die letzten SOILWORK-Platten zugesagt haben, der wird auch an “Anomaly“ seine Freude haben.

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19.02.2011

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