Bloodstained Ground - Horrors Of A Withered Dimension

Review

Melodic Death Metal in Kombination mit klassischen Instrumenten ist eine eher selten anzutreffende Ausrichtung. Die Italiener FLESHGOD APOCALYPSE oder SEPTICFLESH bewegen sich auf diesem Terrain, sind jedoch nicht primär im Melodic Death Metal unterwegs. Eine Violine oder Sitar als Ergänzung des melodischen Death Metal ist die Vorliebe von BLOODSTAINED GROUND aus der Schweiz. Der dritte Output in der 15-jährigen Bandkarriere nennt sich „Horrors Of A Withered Dimension“ und ist der Nachfolger von „A Poem Of Misery“.

Die Fertigstellung von „Horrors Of A Withered Dimension“ benötigte sieben Jahre

Sieben Jahre hat es gebraucht, bis das dritte Werk von BLOODSTAINED GROUND finalisiert war. Mit fast genau einer Stunde Laufzeit kredenzt uns die Aargauer Band zehn Tracks plus Intro. Die Masse der Songs bewegt sich um die fünf Minuten, „From The Depths“ als Schlusspunkt kratzt an der Zehnminutenmarke. Als Künstlernamen nutzen die Protagonisten Initialen. R.R. steht für den Sänger Roger Rüfenacht, Gitarrist Thomas Gerber nennt sich folglich T.G. Die Besetzung der Band ist unverändert zu „A Poem Of Misery“. Ergänzt werden die Bandmitglieder von Gabriela Miranda an der Violine und Marco Piccaoietra am Sitar. Der Titel der Scheibe könnte kaum passender zur aktuellen Entwicklung in Europa sein. Eine verwelkte Dimension sorgt für Horror.

Das Intro holt Violine und Sitar hervor, die Saitenarbeit bei “The City Of Pillars” startet als eine angeschwärzte Death-Metal-Walze, spätestens mit dem Einsatz der akustischen Instrumente bekommt der Song einen interessanten, jedoch sehr speziellen Touch zwischen melodischen Black- und Death Metal. „Pastoral Grief” orientiert sich zum klassischen Melodic Death Metal ohne auf angeschwärzte Saiten oder Sequenzen von Violine oder Sitar zu verzichten. „The Mind’s Abyss“ wird düster und doomig schleppend, der Titeltrack „Horrors Of A Withered Dimension” greift den Sound des Vorgängers auf und mixt Death und Doom inklusive Violine und Sitar.

Melodischer und gradliniger geht es im zweiten Teil der Scheibe mit „Alkhalas Bialhikma”, „Valley Of Despair“, „Manger Of Time“ und „Thy Funeral Pyre” weiter. Die Einsprengsel von Violine und Sitar bleiben, kommen jedoch nicht so stark zum Einsatz wie bei anderen Nummern. In Richtung Ende der Scheibe wird es düster, angeschwärzt doomig bleibt „Possession“ noch im Death Metal. Der mehr als neunminütige Schlusspunkt „From The Depths“ verändert den Schwerpunkt zum Doom mit spoken Words und schleppenden Rhythmus.

BLOODSTAINED GROUND klingen düster zwischen Black, Death und Doom

Das Quintett aus der Schweiz liefert ein düsteres Werk mit einem für das aktuelle Zeitgeschehen sehr passenden Titel und Bandnamen. Primär ist das Werk noch im Melodic Death Metal zu Hause, die Einflüsse von Black Metal und Doom Metal sorgen für einen Genre-Mix. Der Einsatz von Violine und Sitar sind die Farbtupfer. Bei der ein oder anderen Nummer bremsen die akustischen Einsprengsel etwas die Dynamik. Als Beispiel sei hier „The City Of Pillars” erwähnt. Der Spagat zwischen den Genres ist grundsätzlich interessant, wirkt jedoch nicht nur bei „From The Depths“ überambitioniert. Das Potential einen eigenständigen Sound-Mix zu kreieren ist ersichtlich. Gelingt es BLOODSTAINED GROUND an kleinen Stellschrauben zu drehen und so ihre Tracks kompakter wirken zu lassen, könnte die Truppe bald mehr als nur ein Geheimtipp sein.

02.03.2022

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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2 Kommentare zu Bloodstained Ground - Horrors Of A Withered Dimension

  1. K.B sagt:

    Eines der besten Alben seit langem! Topsound!

    10/10
  2. Watutinki sagt:

    Besonders die Synths sind klasse. Mit den Vocals kann ich klangtechnisch leider nicht soviel anfangen. Geschmacksache.