Riffs vs. Stimme. Wenn etwas an dieser Platte heraussticht, dann wohl in erster Linie der Gesang von Franco Colombo, dessen Vorbild eindeutig Mike Patton zu sein scheint. Die Phrasierung, Intonation und auch der markante Stil des FAITH NO MORE Sängers finden sich in frappierend ähnlicher Weise bei Colombo wieder. Melodisch, melodramatisch, wild und chaotisch, fast so gut wie das Original und am Ende nicht halb so wahnsinnig.
Rein instrumental gibt man sich sperrig und verquer. Zwischen Alternative Rock, Punk, Hardcore und Sludge entsteht ein anfangs ziemlich schwer verdaulicher Batzen, der dem Hörer Falten der Ratlosigkeit auf die Stirn treibt. Wohin will die Band mit diesem Album? Schwerlastgitarren wie bei MASTODON oder doch eher leichtfüßige, adrenalingesteuerte Songs wie z.B. das punkige „Grand Torino“? Mit dem Schreiben echter Kracher tut man sich recht schwer, es ist ein langer Entfaltungsprozess, den einige Songs hier durchmachen müssen. Ein laut-leiser Wandel kommt dann erst mit „Their Faces Turned Into Smiles When The Wind Ate Up Their Brains“ – Wahnsinnstitel für ein Stück, der dem Kult der schwarzen Sonne dann doch eine echte positive Wende beschert; ein Stück mit perfekter Dramaturgie und großem Finale. Akustische, behutsame Töne, beinahe elegische Momente die dann ihr Echo in breitwandigen Gitarrenriffs finden.
THE SUNWASHED AVENUES bieten schon Einiges zum Entdecken, nur mitreißen können sie noch nicht so sehr. Wer auf komplexere Klänge steht, die schon mehr Kopf- als Bauchmusik sind, kann hier mal ein Ohr riskieren.
Kommentare
Sag Deine Meinung!