Darkwoods My Betrothed
"Tuomas kann wirklich gut kochen."
Interview
DARKWOODS MY BETROTHED kehren nach über 20 Jahren aus ihrer Pause zurück und haben mit „Angel Of Carnage Unleashed“ ein starkes Comeback-Werk im Gepäck. Fest dabei statt nur Session-Musiker ist NIGHTWISH-Mastermind Tuomas Holopainen, der anscheinend nicht nur Keyboarder, sondern auch ist. Grund genug für uns, Bassisten Teemu Kautonen über die Hintergründe des Albums und die Band auszufragen.
Hallo und danke für deine Zeit. Für viele Leute waren DARKWOODS MY BETROTHED vor der Ankündigung von „Angel Of Carnage Unleashed“ kein Begriff. Erzähle uns doch kurz etwas über die Band.
Die Band wurde 1993 von Pasi Kankkunen (Gesang, Gitarre), Jouni Mikkonen (Gitarre) und meiner Wenigkeit (Bass) gegründet. Wir haben damals zwei Demos aufgenommen und vor allem das zweite Demo „Dark Aureoles Gathering“ genießt einen gewissen Kultstatus. In 1994 haben wir einen Vertrag mit dem koreanischen Label Hammerheart Productions unterschrieben, der zum Debütalbum „Heirs Of The Northstar“ in 1995 geführt hat. Auf diesem Album erschien mit dem Outro des letzten Songs übrigens das erste Stück, das Tuomas Holopainen komponiert hat.
1996 erschien das zweite Album „Autumn Roars Thunder“ auf dem kleinen deutschen Label Solistitium Records. Das dritte Album „Witch-Hunts“ kam 1998. Der Session-Drummer auf allen Werken war Tero Leinonen. Tuomas Holopainen war als Session-Keyboarder auf allen drei Alben. Nach „Witch-Hunts“ wurde die Band aufs Eis gelegt, weil wir alle mit anderen Teilen unserer Leben, also Studium, Karriere und Familie, sehr beschäftigt waren.
Woher kommt der Name DARKWOODS MY BETROTHED?
Wir alle kommen aus dem kleinen Städtchen Kitee im Osten Finnlands, das inmitten von Wäldern liegt. Es ist auch stockdunkel für einige Monate im Winter, ergo Darkwoods. Der Rest fiel mir ein beim Blättern eines Wörterbuchs. Ja, damals gab es solche Dinge noch! Mir gefällt der Name immer noch sehr gut!
Wie kam es ausgerechnet jetzt zur Reunion?
Wir hatten jahrelang darüber gesprochen, aber es gab nie den richtigen Zeitpunkt, an dem wir alle genug Zeit gehabt hätten. Mit der Pandemie mussten wir eh meistens von zu Hause aus arbeiten. Auch hatten Jouni und ich solche Karriere- und Familienphasen erreicht, dass wir Zeit in die Band investieren konnten. Und Tuomas hatte ja viel Zeit, weil NIGHTWISH ihre Tourneen absagen mussten. Die Initiative kam von ihm: er meinte zu Pasi, Jouni und mir: „Jungs, entweder machen wir es jetzt oder nie“. Wir haben uns kurz unterhalten und am nächsten Tag begonnen, neues Material zu entwickeln!
Wie habt ihr „Angel Of Carnage Unleashed“ geschrieben. Vereint das Album Ideen der letzten 20 Jahre oder ist es ein Neustart?
Jouni hatte über die Jahre Riffs entwickelt, die man auch auf dem neuen Album hört, aber Pasi und ich haben unsere Songs im Herbst 2020 komponiert. Wir haben vorher besprochen, dass wir das neue Album quasi nach dem Muster von „Autumn Roars Thunder“ angehen: Es wird brutale Black-Metal-Songs wie auch epische Hymnen geben und wir drei originalen Mitglieder schreiben die Songs etwa jeder zu einem Drittel. Das neue Material ist eigentlich ziemlich leicht zustande gekommen. Ich glaube, wir alle hatten viele Ideen in uns und jetzt konnten wir sie endlich rauslassen!
Was hat sich bei euch im Vergleich zu euren vorherigen Alben musikalisch verändert?
Ich glaube, die Grundkonzepte sind gleich geblieben und „Autumn Roars Thunder“ ist ein guter Vergleichspunkt. Es gibt aber zwei wesentliche Unterschiede zu diesem klassischen Album: Erstens, Tuomas war dieses Mal von Anfang an bei der Entwicklung der Songs dabei und hat viel kreativen Input beigetragen. Deshalb spielen die Keyboards eine deutlich größere Rolle als auf den alten Alben. Zweitens, die Arrangements und Produktion sind viel professioneller als in den 1990ern. Dieses Mal hatten wir deutlich mehr Studiozeit und mussten nicht alles in einer brennenden Eile einhämmern. Natürlich sind wir jetzt auch erfahrener und konnten mit absoluten Profis wie Tuomas, Produzent Tero Kinnunen und Schlagzeuger Kai Hahto arbeiten. Das hört man.
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Stile | Symphonic Black Metal |
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