Tom Kvalsvoll dürfte nicht für jedermann ein Begriff sein. Wenn aber der Bandname VINTERRIKET mit ins Spiel kommt, wird die Luft schon klarer. Er erledigte nämlich den sogenannten Feinschliff dieses Albums. Übersetzt heißt VINTERRIKET „Winterreich“, ein Begriff aus norwegischen Landen. Das ein Mann-Projekt wurde bereits 1996 gegründet und war lange Zeit ein Geheimtyp, welcher er zugegeben auch heute noch ist. Das neue Album hört auf den phantasiereichen Namen „Landschaften ewiger Einsamkeit“ und wird vorerst in einer reduzierten Auflage erhältlich sein. Tom Kvalsvoll, einer der Workaholics auf diesem musikalischen Gebiet, machte in den letzten Jahren immer wieder von sich Reden. Sei es durch die 11 Veröffentlichungen im Jahre 2002, wozu viele rare Splits gehören, oder durch die Vielzahl der Länder in denen seine verfeinerten Meisterstücke erhältlich sind. Der Name VINTERRIKET lässt aufgrund seines nordischen Namens schnell blackmetallastiges Material vermuten, ist aber indes erstklassiger Ambient, oder wie´s so schön im Infoschreiben steht: „Dark, cold, melancholic and timeless synth-soundscapes“ Auch das trifft den Nagel auf den Kopf den mit „Landschaften ewiger Einsamkeit“ ist dem Mastermind von VINTERRIKET ein selten geniales Synthieprojekt gelungen. Man taucht tief ein in eine Klanglandschaft, die düster dunkel in Bereiche leitet, die in musikalischer Hinsicht schnell eine Gänsehautstimmung aufkommen lassen und sehr zum Entspannen einlädt. Mit einem konzentrierten Sixpack von Songs, auf denen man vergeblich nach Gesangsstrukturen, Gitarren oder nur leichtem Schlagwerk sucht, erreicht man stets die magische 10 Minuten-Grenze. Die Vermutung eines undurchdringlichen Songwritings wird laut. Dies bestätigt sich aber nicht annähernd. VINTERRIKET schafft eine in sich geschlossene stimmungsvolle Klangwelt, welcher, vorausgesetzt man kann mit Ambient auch etwas anfangen, niemals entfliehen will. Man spürt regelrecht den Bezug zur Natur und kommt hiermit dem Hauptanliegen des Songschreibers nach. Hier heißt es definitiv hinlegen, CD-Player an und den melancholischen Klängen norwegischer Wälder, einer oftmals depressiven Traumwelt, zu lauschen.
Ich mag Vinterriket, aber dieses Album ist doch etwas zu ruhig geworden. Meistens hört man lediglich lange, ruhige Flächen, da hat Vinterriket in der Vergangenheit schon mehr Abwechslung gezeigt. Insgesamt aber sehr stimmungsvolle Musik, man benötigt aber sehr viel Ruhe und ich sage mal eiserne Disziplin, das Album wirklich von Anfang bis Ende hören zu können. Am besten man verweilt dazu in den von Vinterriket vertonten Landschaften.