Exodus - Persona Non Grata

Review

Soundcheck November 2021# 2 Galerie mit 14 Bildern: Exodus - Summer Breeze Open Air 2024

Sieben lange Jahre mussten sich EXODUS-Fans nach „Blood In, Blood Out“ bis zu einem neuen Output der Bay-Area-Thrash-Legende gedulden. Der Grund dafür ist allgemein bekannt: Mastermind Gary Holt sprang bis zu deren Auflösung bei SLAYER für den verstorbenen Jeff Hanneman ein. Jetzt ist „Persona Non Grata“ da – und entschädigt auf jeder Ebene für die lange Albumpause.

EXODUS machen keine Gefangenen

Schon beim eröffnenden Titelsong ist spürbar, wie sehr EXODUS bei den Aufnahmen Bock hatten, endlich wieder eine Platte zu machen. Die Spielfreude, mit der das Quintett agiert, steht blutjungen Newcomer Bands in nichts nach.

Des Weiteren gelingt Holt, der neun der zwölf neuen Tracks im Alleingang komponierte, der Spagat zwischen Komplexität und Eingängigkeit wie nie zuvor. Obwohl viele Tracks fünf Minuten und länger gehen, fühlen sie sich nie so. Das gilt für „Persona Non Grata“ genauso wie für das fast schon episch lange „Lunatic Liar Lord“.

Gleichzeitig schließen EXODUS an die Direktheit des Vorgängeralbums an. Mit der knapp dreiminütigen Singleauskopplung „The Beatings Will Continue (Until Moral Improves)“ legen sie gar ihren kürzesten Song seit einer halben Ewigkeit vor. Aber sie kombinieren diese Direktheit immer wieder erfolgreich mit den ausufernden Eskapaden der „The Atrocity Exhibition“-Ära.

Gary Holt hält die Fäden in der Hand

Obwohl Holt das Songwriting wie gewohnt dominiert, tragen Frontmann Steve Souza und Co-Gitarrist Lee Altus mit „Slipping Into Madness“ einen echten Banger bei. In Zusammenarbeit mit Holt wiederum zeichnet sich Zetro für den fies daherkommende Mit-Tempo-Stampfer „Elitist“ verantwortlich. Zu guter Letzt darf Schlagzeuger Tom Huntington etwas zum Groove-Monster „The Years Of Death And Dying“ beitragen.

Huntington ist trotz seines geringen Beitrags zum Songwriting ein Dreh- und Angelpunkt von „Persona Non Grata“. Sein Spiel ist präzise, groovige und nie selbstverliebt. Er verleiht den Songs eine mächtige Basis, über die Holt seine messerscharfen Riffs legt. Der wiederum lockert das von ihm erdachte Gebolze zwischenzeitlich mit dem kurzen Western-artigen Instrumental „Cosa Del Pantano“ auf. Ein bisschen Luft zum Durchatmen tut der Platte spürbar gut.

Souza begeistert derweil mit knackigen Gesanglinien. Der Sänger hat nichts von seiner Stimmkraft verloren. Seine Shouts klingen fast noch angepisster als in der Vergangenheit. Oft untermalen die Gitarristen seine Gesangslinien mit waghalsigen Melodien. Dadurch fräsen sich zahlreiche Refrains umso mehr in die Gehörgänge.

„Persona Non Grata“ ist das Thrash-Highlight des Jahres

Unterm Strich lässt sich festhalten, dass sich das lange Warten gelohnt hat. „Persona Non Grata“ ist ein gnadenloser Thrash-Hammer, mit dem sich EXODUS von ihrer allerbesten Seite zeigen. Hier gibt es keinen Leerlauf, keine Durchhänger und keinerlei Langweile.

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12.11.2021

"Irgendeiner wartet immer."

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4 Kommentare zu Exodus - Persona Non Grata

  1. Lysolium 68 sagt:

    😂 Exodus voll im Saft und Zetro pöbelt wieder alles in Grund und Boden. So geil ..

    10/10
  2. dan360 sagt:

    Ein Riff-Monster von Album! Meinen Chiropraktiker wird’s freuen.. x) Da macht auch die Tatsache nichts, dass ich mit Zetro‘s Gesang nicht mehr warm werde..
    Das lange Warten hat sich definitiv gelohnt, Killer Album!

  3. Nici67 sagt:

    Eigentlich wurde alles schon gesagt, aber das ist wirklich DAS Thrashhighlight des Jahres! Hier sitzt absolut alles, Gary Holt feuert geile Soli ohne Ende und Zetro screamt , dass es nur eine Freude ist! Dazu unterstützt Tom Hunting wiedermal alles mit seinem grandiosen Drumspiel. Meine persönlichen Favoriten sind „The Beatings will Continue“, „Persona non Grata“ und „Prescribing Horror“.

    10/10
  4. Deaththrash sagt:

    Ich habe die Platte jetzt einmal durchgehört und kann die Lobeshymnen nicht nachvollziehen. Mir fehlt bisher der Pepp mit coolem Groove oder die Aggression. Klar hört es sich nach Exodus an, aber ich habe bisher kein Brett oder etwas mit Herz vernehmen dürfen. Bin enttäuscht nach der langen Wartezeit. Für mich leider nur ein Filleralbum, was nicht notwendig zur CD-Sammlung gehören muss. Ich glaube aber auch, dass mir möglicherweise die Produktion auch einfach nur nicht zusagt. Bei z. B. „The Years Of Death And Dying“ könnte es ab Minute 2:50 zur absoluten Granate werden, aber die Rythmusgitarre ist dermaßen zurückgesetzt, dass selbst dort kein Gewitter ausbricht. Souza klingt sehr gut, viel besser als bei den Auftritten der letzen Jahre. Vielleicht liegt darin auch das Problem der Produktion, dass man ihn versucht hat pregnater klingen zu lassen und dafür bei den Gitarren Abstriche machen musste. Alles nur Vermutungen…vielleicht wird es bei weiteren Hörgängen besser.
    In meiner Playlist folgt auf den letzen Song des Albums „Exumer – F&D“ gefolgt und „Vermin Of The Sky“ und die haben mehr Pepp, Groove und Aggression.
    Bin als Exodusfan wirklich negativ überrascht.