1914 - Where Fear And Weapons Meet

Review

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1914 haben sich einen Deal bei Napalm Records gesichert und veröffentlichen dort nun ihr neues Werk. Knapp drei Jahre nach „The Blind Leading The Blind“ berichtet die Band, die sich thematisch ausschließlich mit dem ersten Weltkrieg beschäftigt, wieder schonungslos von ebendieser Front. Dabei greift sie auf drückenden Death Metal zurück, welcher sich sofort in den Gehörgang fräst.

1914 bringen den Krieg in die Lautsprecher

Die Ukrainer legen nach dem kurzen Intro „War In“ gleich pompös mit Doublebass und Fanfaren los. Der erste Song „FN .380 ACP#19074“ zeigt sogleich die historische Genauigkeit auf, auf die 1914 besonders Wert legen. Jener Songtitel ist nämlich nichts anderes als die Bezeichnung der Pistole, die benutzt wurde, um das Attentat auf Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau Sophie Chotek zu verüben, welches letzten Endes den ersten Weltkrieg auslöste.

Textlich werden Geschichtsfreaks ihre helle Freude haben, die Stücke auseinanderzunehmen. Neben besagtem Attentat werden die Schlacht bei Arras, die Schlacht bei Messines, die Harlem Hellfighters und viele weitere Ereignisse besungen. Aber auch Einzelschicksale, wie in „…And A Cross Now Marks His Place“, finden ihren Weg auf das Album. Dabei wählen 1914 nicht den powermetallischen Singalong-Soundtrack wie zuletzt SABATON, sondern eben den brutalen Todesblei-Ansatz, getragen von den Growls des Sängers „Hauptmann Ditmar Kumarberg“.

„Where Fear And Weapons Meet“ – Große Melodien und prominente Gäste

Im Vergleich zum Vorgänger lässt die Band etwas mehr Raum für Melodien. Samples, wie zu Beginn von „Pillars Of Fire (The Battle Of Messines)“, helfen dabei, noch tiefer in das Geschehen einzutauchen. Orchestrale Wände aus Blas- und Streichinstrumenten untermalen das musikalische Blitzgewitter der Band.

Ein echtes Highlight auf dem Album stellt das bereits erwähnte „…And A Cross Now Marks His Place“ dar. Auf diesem gibt sich niemand Geringeres als Nick Holmes von PARADISE LOST und BLOODBATH mit seinen fiesen Growls die Ehre. Jene fügen sich wunderbar in das Konzept ein und erzählen die traurige Geschichte des Soldaten Arthur George Harrison, der kurz vor Kriegsende fiel, beeindruckend intensiv nach.

Krieg ist fürchterlich – „Where Fear And Weapons Meet“ macht das klar

1914 zeigen die hässliche Fratze des Krieges mit all seinen finsteren Seiten und verpacken das Ganze in ein, zuweilen doomiges, zuweilen melodisches Death-Metal-Gewand. Allerdings hätte den fast ausschließlich über sieben Minuten langen Songs an der einen oder anderen Stelle eine Spielzeitstraffung gutgetan. Nichtsdestotrotz wird das Album allen Genre- und Historienfans sehr gefallen.

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15.10.2021

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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14 Kommentare zu 1914 - Where Fear And Weapons Meet

  1. Peter sagt:

    Es ist mir ein Rätsel weshalb eine Band nicht immer dem ein und denselben Redakteur zugewiesen wird, denn er könnte hier wesentlich besser einen Vergleich ziehen. Zudem wäre es gut das Album erst gehört zu haben bevor man eine Rezension schreibt, Nick Holmes benutzt klaren Gesang in „…And A Cross Now Marks His Place“ und keine Growls.

    8/10
  2. ultra.silvam sagt:

    @Peter: Überrascht dich die Inkonsequenz von metal.de denn wirklich? Diese Seite hat doch von Anbeginn vor allem Black Metal Klassiker verrissen, welche dann heutzutage abgefeiert werden. Eins der besten Beispiele sind wohl die Revenge Reviews, wo Anfangs 0/10 bzw. 1/10 Bewertungen kamen, gabs dann einen 180 Grad Richtungswechsel und die Band wird abgefeiert. Aber die Seite hat halt wenn auch keine Kompetenz zumindest einen gewissen Unterhaltungsfaktor.

    Zur Band, 1914 sind klasse. Kenne vom neuen Album aber bisher aber nur die zwei Singles, wo ein Song mit eine Klargesang Beitrag von Nick Holmes ist.
    Vielleicht auch noch Interessant, was dem Thema historische Genauigkeit der Bandlyrics zur Gute kommt, der Sänger der Band ist Archäologe und war/ist an vielen Ausgrabungsstätten 1. Weltkriegs Schauplätze beteiligt. Vieler der Songs befassen sich daher auch mit der Geschichte ausgegrabener Objekte. Kann man aber alles recherchieren.

  3. doktor von pain sagt:

    Genau, die Leute von metal.de haben alle keine Ahnung und wagen es noch dazu, Alben einer Band von unterschiedlichen Reviewern bewerten zu lassen. Unmöglich, so was! Dabei sollte doch jede Band ihren Sonderbeauftragten haben, der die Vita der Musiker in- und auswendig kennt. Und dann würden auch nicht mehr ausnahmslos alle Black-Metal-Klassiker verrissen. So läuft das doch hier! Die da oben, ne?

  4. Watutinki sagt:

    „@Peter: Überrascht dich die Inkonsequenz von metal.de denn wirklich? Diese Seite hat doch von Anbeginn vor allem Black Metal Klassiker verrissen, welche dann heutzutage abgefeiert werden. Eins der besten Beispiele sind wohl die Revenge Reviews, wo Anfangs 0/10 bzw. 1/10 Bewertungen kamen, gabs dann einen 180 Grad Richtungswechsel und die Band wird abgefeiert. Aber die Seite hat halt wenn auch keine Kompetenz zumindest einen gewissen Unterhaltungsfaktor. “

    Das kann ich auf jeden Fall bei den Reviews zu den DS Alben aus den 90ern bestätigen. Der oder die Redakteure haben scheinbar auch nicht den Charakter, für den Mumpitz gradezustehen, denn Sie da verzapft haben.

    Ich habe aber den Eindruck, dass da aus den Fehler der Vergangenheit größtenteils gelernt wurde und solche Beispiele heute nicht mehr zu Tagegeschäft gehören.

  5. nili68 sagt:

    >einen gewissen Unterhaltungsfaktor.<

    Langt doch. Wer braucht ernsthaft die Meinung von jemand anderem (Review)? Wofür gibt's Youtube? Man erfäht halt, was es Neues gibt und kann dann zu Unterhaltungszwecken darüber diskutieren, wenn man will..

  6. nili68 sagt:

    Ach ja: Was ich vom Album kenne, ist übrigens ganz gut. Zuerst war ich nur mäßig begeistert, habe meine Meinung aber geändert.

  7. Nether sagt:

    @doktor von pain
    Wenn das Gemecker wenigstens berechtigt wäre. Tatsächlich packt Holmes bei dem Stück beide Stimmen (Growl und Clean) aus.

  8. ClutchNixon sagt:

    Ich wage es dann mal meine eigene Meinung zu äußern:
    SCHEIß PRODUKTION UND ZUVIEL RÄUDIGER BM… Hab ich noch etwas vergessen? Ach ja—schade!

  9. dan360 sagt:

    Bin ich mal gespannt nächste Woche.. bisher nur einen Song gehört, der hat mich nicht umgehauen, aber mal über die volle Länge schauen. War das Vorgängeralbum doch einfach nur fett!

  10. Watutinki sagt:

    Ja, wenn man das Musikalische mit nem ordentlich räudigem BM Sound versehen hätte, dann hätte das am Ende zwar immer noch nicht nach Krieg geklungen (dafür sind die Melodien viel zu bekömlich), wäre aber trotzdem ein Highlight gewesen. So ist es maximal schwarzer Metal für die NB Fraktion, die BM eigentlich nur hört, wenn es nicht ganz zufällig in den Charts auftaucht.

    6/10
  11. ClutchNixon sagt:

    Das Album läuft komplett an mir vorbei. Es bleiben nur seltsame Hörspielfetzen mit ordentlich Akzent im Ohr. Unfassbar, dass dies die gleiche Band ist, die den bockstarken Vorgänger zustande gebracht hat

  12. dan360 sagt:

    Kann mich ClutchNixon nur anschließen.. kaum zu glauben, dass von dieser Band das Vorgängeralbum kommt.. läuft auch nur so an mir vorbei, leider. Werde dem Ding noch paar Durchläufe geben, in der Hoffnung das was hängen bleibt. Gut, dass ich, das Album nicht blind gekauft habe..

  13. casualtie78 sagt:

    Habe das Album blind gekauft und bin auch nicht soooo begeistert davon. Es ist sicher nicht schlecht,aber der Vorgänger war um einiges besser. Deshalb wird wohl „The blind leading the blind“ öfter rotieren. Schade. VIelleicht beim nächsten Mal.

    6/10
  14. Thor sagt:

    Das Album stimmt von Vorne bis Hinten. Es nimmt einen mit in die Abgründe des Ersten Weltkriegs. Insbesondere dass eine historische Quelle, der Brief an die Mutter des gefallenen englischen Soldaten, als Lied umgesetzt wurde, finde ich aus geschichtswissenschaftlicher Sicht mehr als interessant und gelungen.
    Die Band hat sich mit diesem Album noch weiter gesteigert und das Album rutscht immer wieder in den Player und die Boxen. Einzig das Fiepen bei dem Track Pillars of Fire finde ich etwas extrem und zu lang. Aber gerade die Einbindung von melodischen Elementen halte ich für sehr gelungen.

    9/10