Wer hat Lust auf europäischen Power Metal mit viel, viel Keyboard, der oder die rufe laut: „Hiiiiiiier!“. BEAST IN BLACK, der BATTLE-BEAST-Ableger nach Anton Kabanens Ausstieg, geht zweieinhalb Jahre nach „From Hell With Love“ in die dritte Runde und nimmt uns mit auf eine Reise irgendwo zwischen Cyberpunk, Dystopien und – natürlich – dem Anime „Berserk“.
BEAST IN BLACK – Zwischen AOR und Heavy Metal
Machen wir uns nichts vor: wenn BEAST IN BLACK eines können, dann sind es Refrains und Hooks, die sich sofort im Kopf festsetzen und absolute Livegaranten sind. Anders lässt sich wohl auch nicht erklären, warum die Band, die 2018 noch als Opener für NIGHTWISH tourte, Ende 2019 die Helsinki Ice Hall in der finnischen Hauptstadt mit 4500 Besucher:innen füllte, mit LORDI als Vorgruppe. Zum Vergleich: In der gleichen Halle feierten die legendären CHILDREN OF BODOM ihr Abschiedskonzert.
Es gibt wohl eine Menge Leute, denen die Mischung aus AOR-Keyboards, Metal-Riffs, starken Gitarrensoli und der sehr guten Performance von Sänger Yannis Papadopoulos gefällt. Und die Band fährt wirklich alles auf, was eine zünftige Kitsch-Metal-Party benötigt. Hohe Eunuchenscreams, „Woooohooohoo“-Chöre, fette Headbang-Stampfer und auch die für finnische Bands bekannten High-Speed-Songs sind an Bord.
Bei einer guten Stunde Material ist nicht jeder Song ein solcher Killer wie der Albumstart oder die Single „Moonlight Rendezvous“, aber alles in allem servieren BEAST IN BLACK hier ihren Fans ein drittes Mal in Folge genau das, was sie unter diesem Bandnamen erwarten.
„Dark Connection“ – Weniger düster, als der Name vermutet
Düster ist „Dark Connection“ wirklich nicht, dafür versprüht das Album zu viele Achtziger-Gute-Laune-Vibes. Ob ihr nun zur Kategorie „BEAST IN BLACK sind so kitschig, dass es schon wieder Spaß macht! Fetzt!“ oder „Schlagermetal mit überfordertem Sänger und unterirdischen Keyboards.“ gehört, entscheidet ihr selbst. Tatsache ist: „Dark Connection“ wird die Fanschar der Band nicht schrumpfen lassen.
Typisches NB Output und das sogar noch eines der Besseren Werke. Nicht wirklich schlecht, aber insgsamt exakt so originell, langweilig und relevant, wie der Band Name es schon passend zuggeriert.