Vier Jahre sind vergangen, seit CRADLE OF FILTH mit „Cryptoriana – The Seductiveness of Decay“ die morbide Seite des viktorianischen Englands erkundeten. Seitdem tourte die Band sehr fleißig und ehrte den genialen Klassiker „Cruelty And The Beast“ mit einer würdigen Remastered (beziehungsweise Remistressed)-Edition und speziellen Shows. Diesen Oktober soll für eine Tour durch die USA unter dem Banner „Lustmord And Tourgasm“ sogar das komplette Album dargeboten werden. Bei so viel Beschäftigung haben es die englischen Vampire trotzdem noch geschafft in ihrer Gruft an neuen Songs zu arbeiten. Passend zum Titel, „Existence Is Futile“ (Existenz ist vergeblich/aussichtslos), ist der Grundton weniger romantisch als beim Vorgänger, sondern deutlich apokalyptischer geprägt. Angesichts der Weltlage und Stimmung seit Corona durchaus nachvollziehbar.
CRADLE OF FILTH – Die Welt am Abgrund
Passend rabiat steigt „Existential Terror“ in das Album ein und der eingängige Refrain gibt mit dem Text „Existential terror/ Four horsemen our pall bearers/ Riding nightmares of purebred belief/ In the coming apocalypse“ die Marschrichtung in den Weltuntergang vor. „Necromantic Fantasies“ hingegen hätte textlich und musikalisch perfekt zum Thema Vorgängers gepasst. Die erste Auskopplung „Crawling King Chaos“ nimmt den apokalyptischen Faden anschließend wieder auf und verweist auf zerstörerische Entitäten wie Apophis (Verkörperung von Auflösung, Finsternis und Chaos im alten Ägypten) und Nyarlathotep (Das „Das kriechende Chaos“ und Botschafter der Outer Gods im Mythos von H.P. Lovecraft).
„Existence Is Futile“ – Pinhead und die Klimakrise
In „Suffer Our Dominion“ treffen wir auf einen alten Bekannten. Doug „Pinhead“ Bradley, bekannt aus den „Hellraiser“-Filmen und CRADLE-Klassikern wie „Her Ghost In The Fog“, leiht dem Song unter anderem im Intro seine legendäre Stimme. Textlich wagen sich CRADLE OF FILTH hier an die Zerstörung der Natur, die von den Menschen verursacht wird. Die Band ging das Thema bereits zuvor in Songs wie „Deflowering The Maiden Head“ an, doch so direkt wie hier hat sie es bisher nicht angesprochen. In dem Bonus Track „Sisters Of The Mist“ ist Bradley ebenfalls zu hören und passenderweise stellt der Song den Abschluss der thematischen Trilogie dar, die mit „Her Ghost In The Fog“ begann.
Mit „Existence Is Futile“ setzen CRADLE OF FILTH ihren Lauf fort, den sie 2015 mit „Hammer Of The Witches“ begonnen haben. Die Band ist sehr gut aufeinander eingespielt und Neuzugang Anabelle Iratni fügt sich bestens ein. Der Sound drückt ordentlich und Dani kreischt und knurrt herrlich fies. Ganz so hoch und giftig wie früher klingt er zwar nicht auf ganzer Länge, aber liefert dennoch ab. Etwas ähnliches lässt sich über das Album selbst sagen. Wie seine beiden Vorgänger reicht es zwar nicht an große Klassiker wie „Cruelty And The Beast“ oder „Midian“ heran, aber das muss es auch gar nicht. Ein starkes Werk, das die Rückkehr zu alter Form zementiert.
Guter Song.
Schon irgendwie witzig, dass hier auf metal.de ausnahmslos jedes Cradle-Album nach Nymphetamine eine 8/10 bekommen hat. Das sind immerhin schon 6 Alben. So nach dem Motto: Puuh joa, die sind schon alle relativ gleich gut, aber halt alle nicht ganz mega spitze. XD
Habs natürlich noch nicht gehört, daher hier keine Wertung, aber die beiden bisher verfügbaren Songs und die Snippets machen wie immer Lust auf mehr. Glaub das wird also wieder relativ gut^^
Das wird eigentlich wieder so wie immer, die Mucke von denen ist schon seit langer Zeit genau so austauschbar, wie ihre Cover. Und dass das Logo nicht schon längst im Times New Roman Font aka Borgir daherkommt, liegt nur daran, dass jeder es im Original lesen kann (Glück gehabt).
So klingt halt angepasst BM Mucke für ein chilliges miteinander, COF standen aber mal für was anderes.
Klar, allzu große Innovationen erwarte ich bei Cradle of Filth nicht, aber die letzten Alben fand ich alle gut – also wird auch das neue gekauft. Als Black Metal hat sich die Band selbst übrigens nie bezeichnet, nur mal am Rande bemerkt.
Naja, Sie kommen vom BM und haben zu Beginn im weitesten Sinne BM gespielt. Heute sind davon immer noch Elemente vorhanden, aber das Ganze ist halt seit langem extrem glatt poliert, nur bei niemanden groß anecken, COF die BM „Volkspartei“ sozusagen. Und natürlich bloss keine Innovationen, das kommt beim Volk gar nicht gut an. Ich nehme denen ab, dass Sie dahinter stehen und dafür brennen, aber alles geschieht mittlerweile nur in einem Rahmen, in dem der kommerzielle Erfolg garantiert ist. Und das ist bei einer provokanten Band wie sie COF einmal war, ziemlich langweilig und traurig.
Die erzählen seit den 90ern auf musikalischem Wege Gruselgeschichten. So viel hat sich da aus meiner Sicht gar nicht geändert.
Was die Gruselgeschichten selbst angeht ist das sicherlich so.
Und ‚kommerziell erfolgreich‘ übrigens auch nicht. Kaufe es einfach nicht und gut is.
@Watutinki
Du gibst wohl nie auf? Das ist ja schon pathologisch.. oder wie man in unmoderierten Foren sagen würde: Nobody gives a shit. 🙂
Vor langer Zeit habe ich fast nur COF gehört, vor sehr langer Zeit 😀
Sie waren frisch, herrlich aufgekratzt, an den Instrumenten sehr versiert (daran hat sich nach etlichen Besetzungswechseln bis heute nicht geändert), und Dani konnte ich mir damals auch schön hören, das gelingt heute nur noch mässig.
COF haben immer geliefert, stets auf hohem Niveau, und sie füllen, so Corona es zulässt, immer noch Hallen.
Was sich jedoch geändert hat in den letzten Dekaden bin eindeutig ich, und meine Hörgewohnheiten ohnehin, somit erkenne ich die Leistung hier durchaus an und zücke den Hut, aber kaufen würde ich mir die Scheibe wohl nicht, aber gut zu wissen das good old Dani noch Ideen hat, oder seine Mitstreiter, wer weiss das schon so genau? 😉
Ja, man verändert sich und erwartet, dass die Bands sich auch in der selben Weise verändern. Einfach was anderes hören ist nämlich leider unmöglich. Oder die Band verändert sich zu viel, ohne mich um Erlaubnis gefragt zu haben, oder..
Hm… Haben die nicht immer schon Dark Metal gespielt? So wie Bethlehem? Da sind BM Elemente drin, aber auch death und Gothic.
Ich dachte, die haben schon immer Eurodance gemacht.. nicht?
Ach Nili, die sind doch auch Amerika. Tststs
Nichts neues, aber das alte in neuer Perfektion. In den 90ern und den 00ern gab es noch substanzielle Weiterentwicklung, aber in den 10ern und jetzt: Nichts neues, aber neue Perfektion and pure dedication… Gefällt mir!
Watt? Wer ist aus Amerika?
CoF natürlich nicht. Die sind ja aus Frankreich. Das muss wohl ein Scherz sein, der auch mir etwas zu subtil ist. Ich hab‘ mit dem Blödsinn ja aber angefangen.. 😉
„Ja, man verändert sich und erwartet, dass die Bands sich auch in der selben Weise verändern.“
Unabhängig von der fehlenden Veränderung hat man ihnen einfach die Krallen gestutzt, das ist das eigentlich Traurige. Ein Tiger der auf wild macht, dem man aber die Krallen und Zähne gezogen hat, so kommen COF schon seit längerer Zeit daher.
Schülerband Sound und kurz vor der Insolvenz =/= wild. Wir haben einfach ’nen unterschiedlichen Maßstab.
Schon klar, Kommerz, Nuclear Blast sind schuld und so..
Ne, die standen schon vorher kurz vor dem Kreativitäts-Suizid, NB hat sie dann nur endgültig über die Brüstung gestoßen.
Warum gründest du nicht die perfekte Band?
Für truen Black Metal oder Dungeon Synth braucht man ja keine überragende Fähigkeiten.
Musste mich tatsächlich jetzt doch mal wieder hier anmelden, um meinen Senf zu bestimmten Auslassungen zu geben.
1. CoF sind als Death Metal Band gestartet. Kommen also mitnichten aus dem Black Metal. Kann man noch sehr gut anhand der Demos erkennen und selbst das Debüt-Album hat noch genügend Death Metal-Anleihen. Letztendlich wurde (Gothic) Black Metal-Ästhetik eingeflochten, um auch von der Atmosphäre her zu den literarischen Texten zu passen. Dani hat jeher verneint in einer Black Metal-Band zu sein. Dazu sind die Einflüsse aus Gothic, Heavy und teilweise sogar Punk auch zu präsent. Der Einfachheit halber wurde CoF überwiegend der schwammigen Dark Metal-Kategorie zugeordnet. In einem Interview nannte Dani das Kind einfach Extreme Heavy Metal.
2. CoF werden immer aufgeweichter und Nuclear Blast ist schuld. Ja Himmel, wenn man keine der letzten Platten gehört hat und pauschal seine „Nuclear Blast ist böse“-Kampagne fährt, kann man zu solchen Schlüssen kommen. Sollte man jedoch auch die letzten Alben gehört haben, lässt sich eher eine deutliche Steigerung des Härtegrades empfinden. Mag sein, dass das rein subjektiv ist, aber nachdem ich gestern im Vergleich zur Hammer of the Witches (die bei Nuclear Blast rauskam im übrigen) die Midian gehört habe, merkt man schon sehr deutlich, dass Cradle of Filth in Sachen Härte anziehen, was auch mit der druckvolleren Produktion zu tun hat. Dass Cradle of Filth schon immer auch ein bis zwei seichtere (und in der Zeit zwischen Damnation and a day und Thornography eventuell sogar mehr) Single-Stücke auf den Alben vertreten haben, ist spätestens seit der Midian gang und gäbe. Neuere Alben seit Darkly, Darkly… sind wieder um einiges heavier und knallen (für Cradle-Verhältnisse) ordentlich und bedienen sich musikalisch stark aus der Anfangszeit.
3. CoF provokant? Im Vergleich zu „echtem“ Black Metal würde ich das jetzt nicht behaupten. Das einzige, was ich als provokant empfunden habe, waren diverse Shirt Designs („The fucking priest deserved to die“ z.B.). Lyrisch haben Cradle seit jeher eher Grusel- und Vampirgeschichten mit hohem literarischen Anspruch vertont. Dass die Cover gleich aussehen, halte ich aus der Sicht eines Black Metal-Fans für einen Witz, denn wo sehen sich den Cover ähnlicher als im wahren Black Metal? Oder Untergrund-Dungeon Synth? Wenigstens sind die Cover nicht billig zusammengeschustert, sie wirken meist als Gesamtkunstwerk passend zur Platte und wenn man das Cover des neuen Albums anschaut, kann man auch hier eine deutlichere Veränderung erkennen. Dass CoF nun mal ihren Stil mittlerweile haben und auch wenig davon abweichen, kann man sich doch auch schenken. Was sollen sie denn machen? Ein schwarzweißes Wald- und Wiesencover? Dass man nach 13 Alben in 30 Jahren seinen Stiefel durchzieht, dürfte doch nicht weiter verwunderlich sein?
4. CoF sind kommerziell ausgerichtet? Ja klar, die waren schon bei Sony/BMG, der deutlich größeren Firma, weswegen Nuclear Blast ja beinahe eher ein Rückschritt sein könnte. Ich denke Cradle haben nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie viele Menschen erreichen wollen und dank der musikalischen Bandbreite auch können. Dafür arbeitet die Band auch unermüdlich und steckt jede Menge Aufwand in die Alben. Dafür gibt es aber auch keine (!) einzige Band, die auch nur im Ansatz wie C0F klingt. Nachmachertruppen wie Hecate Enthroned, die sich in ihren Anfängen deutlich bei Cradle bedient haben, mal abgesehen. CoF sind also ein ganz anderer Fall wie Dimmu Borgir, die eben auch als „echte“ Black Metal-Band gestartet sind.
Letztendlich ist dieser/diese/dieses Watutinki eh nicht zu überzeugen, das Schreckgespenst Nuclear Blast ist dabei zu groß. Ich bin auch kein Freund dieser Firma, gerade die Neuausrichtung der letzten Jahre (Destruction sind deswegen ja jetzt auch woanders…) wird noch viel Wirbel machen. Ich glaube aber nicht, dass sich CoF nach den vielen Jahren noch irgendwo reinreden lassen. Die machen ihr Zeug und seit einigen Alben wieder richtig gut und von einem matt gesetztem Tiger kann ich hier nicht wirklich was erkennen.
Ich hol mir dann schon mal das Popcorn.
Jawoll!!!
Ich finde es einfach nur seltsam, eine Band dem Black Metal zuzuordnen, die sich darin gar nicht wiederfindet UND ihr dann vorwirft gar keinen richtigen Black Metal zu spielen.
A: Till Lindemann macht HipHop
B: Till deine Beats sind wack
„CoF sind als Death Metal Band gestartet. Kommen also mitnichten aus dem Black Metal.“
Die Behauptung war ja auch nur, dass Sie mal BM gespielt haben, nicht dass Sie damit begonnen haben.
Darkthrone haben auch nicht mit BM begonnen, was soll das daher aussagen?
„Dani hat jeher verneint in einer Black Metal-Band zu sein.“
Ist doch egal wie man es nannte oder nennt, wichtig ist wie es mal klang und wie es das jetzt bzw. seit zwei Jahrzehnten tut.
„CoF werden immer aufgeweichter und Nuclear Blast ist schuld.“
Ne, NB kam ja erst später in’s Spiel. COF haben sich künstlerisch gesehen schon alleine ihr Grab geschaufelt und es dann mit einem NB Grabstein veredelt.
„Sollte man jedoch auch die letzten Alben gehört haben, lässt sich eher eine deutliche Steigerung des Härtegrades empfinden.“
Ja, dann zieh Dir mal im Vergleich Vempire rein und dann schau Dir dann noch mal diese Aussage an. ;))
„Mag sein, dass das rein subjektiv ist, aber nachdem ich gestern im Vergleich zur Hammer of the Witches (die bei Nuclear Blast rauskam im übrigen) die Midian gehört habe, merkt man schon sehr deutlich, dass Cradle of Filth in Sachen Härte anziehen, was auch mit der druckvolleren Produktion zu tun hat. Dass Cradle of Filth schon immer auch ein bis zwei seichtere (und in der Zeit zwischen Damnation and a day und Thornography eventuell sogar mehr) Single-Stücke auf den Alben vertreten haben, ist spätestens seit der Midian gang und gäbe. Neuere Alben seit Darkly, Darkly… sind wieder um einiges heavier und knallen (für Cradle-Verhältnisse) ordentlich und bedienen sich musikalisch stark aus der Anfangszeit.“
Ja mei, wenn Du das so sieht, ich sehe es anders. Ich glaube da kommen wir nicht zusammen.
„CoF provokant? Im Vergleich zu „echtem“ Black Metal würde ich das jetzt nicht behaupten.“ Das einzige, was ich als provokant empfunden habe, waren diverse Shirt Designs („The fucking priest deserved to die“ z.B.). Lyrisch haben Cradle seit jeher eher Grusel- und Vampirgeschichten mit hohem literarischen Anspruch vertont.“
Naja, musikalisch hatten Sie früher Ecken und Kanten und auf Dusk.. waren sie konzeptionell nicht so beliebig. Das war ein geschlossenes Konzept, das hatte eine Atmosphäre die Sie nie wieder auch nur annährend erreicht haben.
„Dass die Cover gleich aussehen, halte ich aus der Sicht eines Black Metal-Fans für einen Witz, denn wo sehen sich den Cover ähnlicher als im wahren Black Metal?“
Wie Du schon selbst sagst, COF ist… nein war eine andere Band mit einem anderen Anspruch als bspw. MORK. Die haben sich ZU Anfang an in kein künstlerisches Korsett stecken lassen, das kam dann erst mir der Zeit. Eine Band wie COF kann eigentlich machen was sie will, sie kann jede Regel brechen und komplett abgefuckte Musik daherzaubern. Aber Sie spielen seit ZWEI JahrezehntEN mehr oder weniger den gleichen 08/15 Kram. Ich brauche in ein neues COF Album gar nicht mehr reinhören, ich weiß eigentich immer schon vor der Veröffentlchung wie es ungefähr klingt. So wie immer, nur in Nuancen angepasst.
„Ich denke Cradle haben nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie viele Menschen erreichen wollen und dank der musikalischen Bandbreite auch können.“
Nicht das Kommerzielle ist mein Problem, sondern dass die Mucke dahingehend angepasst, abgeschliffen wird. Sie machen immer noch grandiose Mucke, aber es ist gefühlt immer das Gleiche und es klingt harmlos, abgeschliffen, angepasst. Jemand der vorher nur Rammstein gehört hat mag das natürlich anders sehen, womit ich jetzt nicht dich meine.
„CoF sind also ein ganz anderer Fall wie Dimmu Borgir, die eben auch als „echte“ Black Metal-Band gestartet sind.
Sehe ich auch so, die Borgir sind einfach nur talentierte Geldesel, der kommerzielle Supergau, Ausverauf bis zum Erbrechen. COF sind dagegen einfach nur langweilig geworden, Metal aus dem verdienten Ruhestand heraus.
„Ich glaube aber nicht, dass sich CoF nach den vielen Jahren noch irgendwo reinreden lassen. Die machen ihr Zeug und seit einigen Alben wieder richtig gut und von einem matt gesetztem Tiger kann ich hier nicht wirklich was erkennen.“
Nun ja, das sind wir dann auch unterschiedlicher Meinung, belassen wir es dabei. Mich spricht es jedenfalls nicht mehr an.
‚Belassen wir es dabei‘, ich bin geschockt, ob so viel Selbstreflexion Watu. Nein wirklich!
„Die Behauptung war ja auch nur, dass Sie mal BM gespielt haben…“
Schon der erste Halbsatz bringt das restliche Mimimi à la ich wurde völlig falsch verstanden, ich habe aber Recht, weil ich empfinde das so und überhaupt mimimi NB hat zwar nichts damit zu tun, muss aber unbedingt als das ultimativ Böse erwähnt werden und überhaupt versteht mich niemand mimimi komplett auf den Punkt.
So schön kann Schwachsinn sein. Popcorn schmeckt und wird nachgeordert.
So schön bist Du sicher nicht.
Wir brauchen mehr Kompression in der Musik!!! Hier hat man es deutlich übertrieben. Musik, die ich nicht genießen kann.
Kompression.. was ’n das schon wieder? Wie hört man das? Allerdings habe ich auch keine Fledermaus-Ohren.. lol
Ich hatte echt hohe Erwartungen an die neue CRADLE. Das Niveau der beiden Vorgänger wurde nicht gehalten. Das ganze Album ist mir zu sehr im Mid-Tempo gehalten. Das waren bei CRADLE oft die besten Songs aber hier funktioniert das nicht wirklich bzw. nudelt sich schnell aus.
Die Produktion ist mir etwas zu basslastig, was in der Tat störend ist.
Mich lassen die Stücke irgendwie kalt, finde sie sogar langweilig.
Ich verglich das Album oft mit dem Vorgänger und komme zu dem Ergebnis, dass „Existence Is Futile“ nicht mein Ding ist.
Habe mir das neue Album jetzt auch einmal komplett angehört und bin eigentlich großteils bestätigt worden. Das was die Cradles technisch machen ist unvergleichlich, vielleicht fallen mir da noch Emperor ein, die auf einem ähnlichen Level, mit ähnlichem kommerziellen Erfolg agiert haben. Kreativität im Rahmen ihres eigens abgesteckten Konzeptes, ist auch in Hülle und Fülle vorhanden. Leider gleicht dieses abgesteckte Konzept aber mehr einem Korsett. Insbesondere habe ich das Gefühl, dass die Band technisch gesehen einfach immer mehr und mehr aus sich herausholen will und dabei leider eines vergisst: Wenn alles perfekt ist, perfekt klingt und perfekt insziniert ist, dann gleicht das Ganze am Ende auch mehr einer Maschine, als einem lebendigen Monster-Universum. Das Album, bzw. die Atmosphäre die es vermittelt, lebt einfach nicht, das wirkt auf mich alles ziemlich distanziert. Musikalische Klasse en Masse, aber wo man auf einem DS Album mit wenigen Tastenschlägen ein ganzes Verlies zum Leben erweckt, schaffen die Craldes das auf der ganzen Albumlänge nicht. Das Schlagzeug klingt für mich zudem so, als würde da jemand Knödel kloppen.
Also wer sich einfach nur von technisch genialer Mucke berieseln lassen will, die im Rahmen des festgezurrten Konzept auch durchaus kreativ daherkommt, findet hier sicher sein Highlight. Wer mehr erwartet, wer die Särge knistern hören will, die Monster Schnaufen und Stampfen, wer einfach eintauchen möchte in diese Welt, der wird leider im Leeren stehen gelassen. Mich hat diese klinisch-sterrile Superlative leider ziemlich kalt gelassen.
Du hättest auch einfach schreiben können, dass es dir nicht gefällt, weil es kein True Black Metal im Geiste der frühen Neunziger und alles andere eh scheisse ist.. oder mit simpleren Worten: Ok Boomer. 😀
Modernen BM mag ich ja tatsächlich i.d.R. nicht so sehr, das sollte man aber nicht automatisch mit innovativem BM gleichsetzen, das sind für mich zwei verschiedene paar Schuhe.
Moderner BM ist einfach der bekannte BM auf modern getrimmt, was in erster Linie technisch erreicht wird. Die Formel höher, schneller, weiter als Mantra. Damit radiert man dann meist auch vieles aus, dass die Faszination dieser Musik auch ausmacht. Zumindest empfinde ich das so
Innovativer BM geht dagegen komplett andere Wege, derartige Musik ist selten zu finden. :))
Klar findet man innovativen BM eher selten. A Forest Of Stars oder Ebonylake, was ja sogar für viele, die nach Innovation schreien zu viel ist. Poser halt. 😀
Seien wir ehrlich: Den meisten langt Gebrüll, flotte Gitarren/Drums und Satan, ohne Differenzierung.
Ich glaube aber auch, dass die Ausgewogenheit fehlt. Der schlechte Geschmack des zahlenmäßig überlegenen Pöbels kann durchaus negativen Einfluss haben, aber andere erwarten wiederum zu viel von bestimmter Musik, die ja primär Unterhaltung ist und keine Religion. Am Ende wird das am meisten produziert, was die meiste Kohle bringt, wie überall. Manchmal mag meine trash-affine Seite das, meistens nicht. Amen. 😀
„aber andere erwarten wiederum zu viel von bestimmter Musik, die ja primär Unterhaltung ist und keine Religion“
Gibt es echt nur diese beiden Extreme, Unterhaltung oder Religion?
Ich meine Unterhaltung ist es ingewisser Weise immer, aber Unterhaltung hast Du auch im Europa Park. Würde guter Mucke oder Kunst generell, da doch etwas mehr Essenz zurechnen. ;))
„Am Ende wird das am meisten produziert, was die meiste Kohle bringt, wie überall.“
Zum Glück sind nicht alle auf die reine kommerzielle Maximierung aus. In der Jugend war mir das egal, aber mittlerweile wünsche ich mir schon Musik die gehaltvoller und fordernder ist.
Leute hören Musik aber aus unterschiedlichen Gründen. Das hat nicht für jeden den gleichen Stellenwert. Die brauchen keine „Essenz“, hauptsache es knallt. Auch im Black Metal. Da das vermutlich die Mehrheit ist, wird sich das auch nicht ändern. Da bleibt halt nur eine Hand voll Bands für „Connoisseurs“ und selbst denen schmeckt Fast Food mal. Sturgeon’s Law..
„Die brauchen keine „Essenz“, hauptsache es knallt. Auch im Black Metal.“
ich bin mir nicht sicher, ob das beim BM tatsächlich so ist.
Alles was den BM der 2. Welle ausgemacht hat, hat jedenfalls nichts mit „hauptache es knallt“ zu tun.
Wenn das heutzutage wirklich so sein sollte, dass der BM hauptsache „knallen soll“, dann weiß ich zumindest wieso ich mit dem modernen BM mittlerweile wenig anfangen kann.
>Alles was den BM der 2. Welle ausgemacht hat<
Für DICH ausgemacht hat. Denkbar ist aber auch, dass es einfach nur ein neues edgy Teenager-Ding war. Mittlerweile hat sich das natürlich entwickelt und bedeutet für den einen das und für den anderen jenes..
„Für DICH ausgemacht hat.“
Ich habe zumindest früher viele Interviews und war viel unterwegs, ich denke ich kan das durchaus richtig, einigermaßen objektiv einschätzen.
„Denkbar ist aber auch, dass es einfach nur ein neues edgy Teenager-Ding war. Mittlerweile hat sich das natürlich entwickelt und bedeutet für den einen das und für den anderen jenes..“
Ja, das Teenager Ding, das immer noch das Maß der Dinge ist und nach dem sich viele sehnen. Ob man nun die modernen Sachen mag oder nicht, die alten Alben zählen für die Meisten immer noch zum Besten in diesem Genre. Wenn hier bei metal.de irgendwelche Klassiker neu reviewt werden, sind i.d.R. die 9-10 Punkte gesetzt.
>Ob man nun die modernen Sachen mag oder nicht, die alten Alben zählen für die Meisten immer noch zum Besten in diesem Genre.<
Das hat glaube ich auch was mit dem Phänomen "Echokammer" zu tun. Gilt für mich natürlich genauso. Da sind überall alles immer die Meisten. Ich kenne (neben mir) ein paar Leute, die der Meinung sind, dass der frühe BM zwar den Grundstein gelegt hat, aber mitnichten die Krone darstellt und das einfach mit Nostalgie, alt werden usw. abtun. Teilweise noch krasser als ich. Gibt ja auch noch Leute, die AC/DC für Heiligen Gral des Rock halten. So ähnlich sehe ich das tatsächlich mit Darkthrone und Konsorten.
Nun ja, man kann vielleicht auch einfach nachvollziehen, dass in der Gründerszene natürlich ein ganz anderer, intensiverer Geist herrschte und man daher natürlich auch andere Bedingungen hatte, intensive Musik zu erschaffen. Später hatte man u.a. dann das Problem, dass man sich nicht nur kopieren möchte und daher seine Musik automatisch verfremded. Was die Musik i.d.R. interessant, aber nicht unbedingt besser macht. Generell war das alles damals noch nicht so kommerzialisiert, man hat sich also auf die eigentliche Essenz dieser Musik konzentriert. Und generell bringen die meisten Musiker ihre besten Alben zu Beginn ihrerer Karriere raus. Später werden sie älter, gemütlicher, es kommt Routine in Spiel etc.
Ich finde also, wenn man sich die Bedingungen vor Augen hält, dann ist es offensichtlich, dass die Mucke von damals schlicht intensiver sein muss, als das, was man unter modernem BM versteht. Man kann es also erklären. Das der moderne BM i.d.R. technisch besser ist, ist fraglos richtig. Aber BM ist eben kein Prog Metal und selbst beim Prog Metal ist technische Qualität nicht alles.
Ich finde es zu einfach, das alles mit der Aussage „alles nur Nostalgie“ abzutun, was selbst 30 Jahre später noch so geschätzt und mit starken Einschränkungen, auch lebendig ist.
By the way, die ganze DS Szene lebt eigentlich in erster Linie von der Essenz des BM’s. In der DS Szene existieren mehrere Einflüsse, aber ohne den BM Einfluss, wäre das einfach nur belangloses Fantasy Geklimper. Der BM Einfluss macht diese Musik erst zu etwas Besonderem.
(blöde Kommentare, die man hier gerne vom Mob zu hören bekommt, bitte stecken lassen)
„ich denke ich kan das durchaus richtig, einigermaßen objektiv einschätzen“
Nein, kannst Du nicht.
Nö, nö, nö, der Mob lässt hier gar nix stecken! Die Vorlage gönn ich mir.
DS ist „objektiv eingeschätzt“ wohl doch eher belangloses Fantasy Geklimper. Auch wenn man sich ne Gumminase ins Gesicht klebt ist man nicht gleich vom BM beeinflusst. Ein fünfjähriger bekommt auf Muttis Keyboard ähnliches bewerkstelligt, nur fehlt der Plage (oder auch den Eltern) eher die Ausdauer um das auf Albumlänge zu zelebrieren. Mit viel Glück malt der Wurm gleich noch eine Burg für’s Cover. Vllt wird er später der nächste gefeierte Zwei-Finger-Casio-Wizard, der Mob ist gespannt und ich werd’s kommentieren, verlass dich drauf😉
@Watutinki
Am Ende spielen vermutlich auch einfach die persönlichen Vorlieben eine Rollte, aber dein Standpunkt ist durchaus nachvollziehbar und legitim.
Armes Watu bist du krank, dass du nicht mehr taken kannst 🤣
Naja, ich war ja versöhnlich. Das ist doch alles was man ggf. braucht.
Also ich finde Die neue COF richtig stark! Durch die ganze Keyboard- Orchestrierung und den instrumentalen Übergängen (z.b.Here comes a Candle…(Infernal Lullaby)) fühlt man sich wie in einem Horror-Soundtrack drin. Absolute Highlights sind das düster groovige „Necromantic Fantasies“ und die Black Metal Hämmer „Existential Terror“ und „Crawling King Chaos“.