Manchmal zahlt es sich doch aus, sich unverhältnismäßig viel Zeit für ein Album zu nehmen. War ich Anfangs beinahe soweit, dem zweiten Werk von MAROON eine recht hohe Wertung zu geben, stellten sich bereits nach einiger Zeit viele Schwächen heraus, die man so erst beim dritten oder vierten Hinhören entdeckt. So kann ich mir inzwischen meinen so positiven Ersteindruck überhaupt nicht mehr erklären. Wahrscheinlich lag es an der überragenden Produktion von Tue Madsen, die geschickt manch kleine unsaubere Stelle geschickt übertüncht.
Sicherlich ist ihre metallische Mischung aus THE HAUNTED und AT THE GATES nicht schlecht, in manchen Songs lässt sich sogar ein überaus hohes technisches Niveau erkennen, doch die Kehrseite der Medaille zeigt uninspirierte Standartware aus dem Metalcore-Sektor. Besonders schlimm haben es die etwas ruhigeren, getrageneren Stücke getroffen die mir kaum mehr als ein müdes Gähnen entlocken können. Trotz guter Ansätze versinken Songs wie “ Watch It All Come Down“ oder das atmosphärisch angehauchte „The Omega Suite“ in einem zähen Brei voller Belanglosigkeit. Einfallsloses Songwriting und ein Mangel an Kreativität sei dank.
Dagegen können aber besonders solch stampfende Stücke wie „Suffer Or Endure“ überraschender Weise auch jetzt noch voll überzeugen. Hier beweisen MAROON, das sie sehr wohl noch irgendwo in ihren müden Knochen genug Power und eine volle Kanne Hass auf Lager haben um alles mit sich zu reissen. Solche Momente sind aber leider sehr spärlich gesät. Lasst euch also nicht von einem positiven Ersteindruck täuschen. „Endorsed by Hate“ nutzt sich fix ab und wird schneller langweilig als es einem lieb ist.
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